Floristisch-faunistische
Notizen aus lothringischen Trockengebieten: |
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** ARNAVILLE, südl. Metz **
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Arnaville ist
eine kleine Ortschaft im Bereich der Einmündung eines kleinen Nebentälchens
der Mosel in das weitläufige Moseltal zw. Pont-à-Mousson und
Metz. Die südwest bis |
Exkursionsziele bei Arnaville und Lorry-Mardigny |
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Thermophile Faunenelemente auf dem Trockenhang von ARNAVILLE:
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links:
Die Bodenwanze Tropidothorax leucopterus rechts: Die Ritterwanze Lygaeus equestris |
Tropidothorax-Larven an Schwalbenwurz |
Tropidothorax gilt als sehr wärmeliebende Wanzenart, die nur auf Wärmeinseln vorkommen soll (üblicherweise wird der Kaiserstuhl als Beispiel genannt). Sie wurde 2003 am Hammelsberg bei Apach/Perl nachgewiesen (leg. STAUDT; vgl. Beitrag DELATTINIA-News). |
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Larve der Italienischen Schönschrecke Calliptamus italicus | |
Oberflächliches
Schlauchende der Vogelspinne Atypus sp. |
ca. 18 cm langes Jungtier der Schlingnatter |
Die Gottesanbeterin Mantis religiosa | Kleine Goldschrecke Chrysochraon brachyptera |
Die Kleine Goldschrecke ist ein Grashüpfer mit östlicher Verbreitung. In Deutschland verläuft die Nordwestgrenze etwa auf einer Linie Karlsruhe - Berlin. Außerhalb dieses geschlossenen südostdeutschen Areals gibt es weiter westlich nur wenige verinselte Vorposten. So kommt sie z.B. auf den Hügeln um Montenach/Lothringen, nur wenige Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt, vor. Im Saarland wurde die Art dagegen noch nicht nachgewiesen. | |
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Marpissa nivoyi gilt allgemein als Art der Küstendünen. Sie wurde kürzlich jedoch auch im Binnenland in Großseggenriedern des südlichen Pfälzer Waldes (Umgebung Fischbach bei Dahn, leg. STAUDT) nachgewiesen. In recht hoher Siedlungsdichte lebt sie dort besonders gerne auf den Bulten der Rispen-Segge (Carex paniculata). Insofern ist der jetzige Fund auf einem Trockenrasen doch etwas überraschend und wirft die Frage auf, ob es sich vielleicht um ein verirrtes Exemplar aus den Feuchtgebieten der Moselaue handeln könnte. (-->Verbreitungskarte) |
Weibchen der Kugelspinne Theridion nigrovariegatum Diese Kugelspinne ist in ihrer Verbreitung deutlich an die typischen Wärmegebiete (Untere Mosel, Nahetal, Saarschleife, Main und Neckar, Mittelrhein, sowie das Bodenseegebiet) gebunden. Vom Kaiserstuhl und dem Raum Basel gibt es nur ältere Meldungen. (-->Verbreitungskarte) |
Die Behaarte Krabbenspinne
Heriaeus melloteei ist eine extrem seltene Spinne der Trockenrasen.
Aus dem Moselgebiet ist bisher erst eine Fundstelle bei Pommern (östl.
Cochem) bekannt geworden. Dort lebt sie zusammen mit der Röhrenspinne
Eresus auf den Felsenhängen zur Mosel. |
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Heriaeus melloteei, eine seltene Krabbenspinne | |
unbekannte wabenartige
Struktur* - mehrfach auf der Unterseite von Steinen gefunden * 25. Juli 2005: Dietmar Eisinger teilt mit, dass es sich bei der "unbekannten wabenartigen Struktur" um Eipakete der Mantis religiosa handelt.
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** LORRY-MARDIGNY,
südl. Metz **
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Landschaftlich bei weitem nicht so reizvoll gelegen wie der Trockenhang von Arnaville stellt das ehemalige Steinbruchgelände westl. von Lorry-Mardigny dennoch einen vergleichbaren Trockenstandort dar. | |
Euryopis quinqueguttata, eine Kugelspinne
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Prunella grandiflora, die Großblütige Braunelle |
E. quinqueguttata (das Fehlen von 3 Punkten bei der Hinterleibszeichnung ist nicht ungewöhnlich) ist eine wärmeliebende Kugelspinne, die bisher im Saar-Lor-Lux-Raum noch nicht nachgewiesen wurde. Die nächstgelegenen Fundorte befinden sich an der Neckarmündung und am Kaiserstuhl (-->Verbreitungskarte). | Für den saarländischen Botaniker hält der Steinbruch vor allem eine Attraktion bereit: die Großblütige Braunelle. Diese Art kommt im Saarland nur in wenigen Exemplaren auf einem Halbtrockenrasen bei Ballweiler vor (vgl. DELATTINIA-News). |
Das beeindruckenste Gliedertier im Steinbruch ist jedoch diese Plattbauchspinne: |
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Gnaphosa lucifuga, die Lichtfliehende | Alte Weibchen dieser Plattbauchspinnenart werden bis 2 cm lang. Sie laufen superflink im Gesteinsschutt umher und dabei gelingt es ihnen spielend beim Menschen arachnophobe Gehirnzentren zu stimulieren. |
Ängstliche Naturen zu erschrecken, das vermag dieses Tier allerdings noch besser: |
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Schlingnatter |
ca. 80 cm langes Exemplar, dessen Aktivität durch das regnerische Wetter bei der Exkursion genauso gebremst wurde, wie die der Exkursionsteilnehmer. Diese günstige Gelegenheit konnten wir allerdings für ein paar hübsche Schnappschüsse nutzen.
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_________________________________________________________________________________A. Staudt & B. Dennemärker |