Floristisch-faunistische
Notizen aus Trockengebieten des Nahe-Berglandes |
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** ATZELSBERG, Langweiler/LK Kusel **
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Der Atzelsberg*
liegt bei Langweiler im Jeckenbachtal. Der Berg ist insgesamt 387 m hoch,
die Südflanke im Bild oben ca. 376 m. Ein Großteil des Hanges
ist mit einer alten Baumhecke aus Französischem Ahorn (Acer monspessulanum)
bestockt. Die noch offenen Bereiche besitzen nur eine geringe Vegetations-decke,
im Grunde nur Einzelpflanzen auf sonst offenem Boden. Auffällig insbesondere
Natternkopf, Knorpellattich, Wimper- |
Exkursionsziel bei Langweiler im Jeckenbachtal NW Lauterecken |
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Thermophile Faunenelemente auf dem Trockenhang des ATZELSBERG:
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Melanocoryphus gilt als sehr wärmeliebende Wanzenart, die nur auf Wärmeinseln vorkommen soll. Nach unseren Beobachtungen ist die Art jedoch entlang der Mosel von der Mündung bis nach Trier und von dort entlang der unteren Saar bis fast zur saarländischen Grenze verbreitet. Der äußerste uns bekannte Fundpunkt liegt im Bereich des Steinbruchs bei Taben-Rodt. Bei vergleichbaren Untersuchungen im Nahetal hatten wir leider noch nicht auf die Art geachtet, der Fund am Atzelsberg scheint aber darauf hinzudeuten, dass die Art auch das Glantal hinauf verbreitet ist. Alydus calcaratus bevorzugt zwar auch warme, vegetationsoffene Flächen, ist jedoch im Südwesten Deutschlands durchaus nicht selten. Erwähnt sei er hier nur wegen der sehr interessanten Larven, die ein ausgesprochen ameisenartiges Aussehen besitzen.
links: Die Bodenwanze
Melanocoryphus albomaculatus |
Auch die Borretsch-Wanze ist ein mediterranes Faunenelement am Atzelsberg. Sie lebt am Natternkopf, einem der dominanten Pflanzen dort. | |
Die Borretsch-Wanze Aellopus atratus |
Diese "kopflose"
Wanze dürfte jedoch aus wanzenfaunistischer Sicht das Highlight des
Atzelsberges sein: Wir fanden sie zwischen zwei Platten an einer kleinen Felsformation (s. Foto unten). Leider ging bei dem Versuch, das Tierchen in ein Sammelgefäß zu bugsieren, der Kopf verloren. |
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Die Heuschreckenfauna des Gebietes besteht aus Chorthippus biguttulus, Chorthippus vagans, Gryllus campestris, Nemobius silvestris, Platycleis albopunctata und Oedipoda caerulescens |
Steppen-Grashüpfer Chorthippus vagans, ein typischer Felsenbewohner in der Region |
Die Spinnenfauna |
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In nicht unbeträchtlicher Zahl waren am Boden diese Netze, so groß wie eine Handfläche ohne Finger, zu finden: |
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Es handelt sich um die mit einer zeltdachartigen Netzkonstruktion versehenen und getarnten Öffnungen der unterirdischen Röhren der Röhrenspinne Eresus cinnaberinus | Eresus legt seine Röhren jedoch nur ungern auf völlig freien Flächen an, sondern bevorzugt hierfür den Saum von Gebüschen. |
Lebensraum Trockenhang am Atzelsberg |
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Nach unserem Kenntnisstand wurde Eresus bisher im Glantal (und seinen Nebenbächen) noch nicht nachgewiesen. Am Mittagsfelsen bei Niederalben (7,5 km südwestlich gelegen) haben wir voriges Jahr die Art z.B. vergebens gesucht. (Verbreitungskarte)
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Doch
wo war die zweite röhrenbauende Spinnenart? Hier mußten wir über
eine Stunde lang auf den Knien herumrutschend suchen um wenigsten 2 Schläuche
zu finden. Aber immerhin, damit ist auch die Tapezierspinne Atypus am Atzelsberg nachgewiesen: |
Pardosa bifasciata, eine kleine Wolfsspinne mit deutlicher Präferenz für felsige Landschaften. |
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_________________________________________________________________________________A. Staudt & B. Dennemärker
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