Floristisch-faunistische Notizen aus lothringischen Trockengebieten:
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** Écrouves **
** Verte Côte / La Côte **
Ergebnisse einer Exkursion am 14. Juli 2007

 


Zum Exkursionsziel vom 14. Juli 2007 gibt es wenig zu sagen:
Sehr steiler Hang, stark verbuscht, hervorragende Aussicht auf das weitläufige Moseltal und die Strafanstalt bei Toul.

 

 

 


Exkursionsziel bei GoogleEarth: (Écrouves)

 

Exkursionsziel bei Écrouves

Fotoquelle: GoogleEarth

Foto: Blick vom Aussichtspunkt nach Südosten ins Moseltal; in der Bildmitte ein Wasserreservoir, dessen Umgebung sich als besonders wertvoll bezüglich der Spinnenfauna erwies.

Nur auf einem kleinen, offenen Trockenrasen (ca. 2-3 Ar) am Hang hinter dem Wasserreservoir fanden wir nämlich Netze von Eresus und Schläuche von Atypus. Auch Jungtiere von Philaeus und Mantis waren nur dort zu finden.

 

Thermophile Faunenelemente:

Dicranopalpus ramosus
Foto: Dicranopalpus ramosus, Jungtier

Die Tiere hielten sich auf Büschen in der Nähe des Aussichtspunktes auf. Dicranopalpus ramosus ist ein junger, offenbar sehr invasiver Neubürger (Neozoon), der Westeuropa (Belgien u. Niederlande) und den Süden von Großbritannien bereits überschwemmt hat und gerade in Deutschland einwandert. Bezüglich der Verhältnisse in Frankreich liegen uns keine Informationen vor. Vorliegende Beobachtung ist möglicherweise der Erstnachweis für das Département Meurthe-et-Moselle (54). Im Vorjahr (14.10.2006) gelang uns bereits ein Fund eines ausgewachsenen Männchens im Département Meuse (55) bei Pagny-La-Blanche-Côte.
Auch die Gruppe der Heuschrecken war mit einem Neozoon vertreten. Meconema meridionale, die Südliche Eichenschrecke, kommt in großer Dichte auf den Büschen am Hang vor.
 
Philaeus chrysops
Foto: Philaeus chrysops, Jungtier
 
Pachybrachis Micaria formicaria

Diese Spinnenart ist ein excellentes Beispiel wie die Natur unter Einsatz minimaler Mittel maximale Effizienz erreicht.
So in aller Ruhe betrachtet scheint die Art ja nur eine sehr oberflächliche Ähnlichkeit mit Ameisen zu haben. Dennoch, in einer Gruppe Ameisen kann sie sich völlig unsichtbar machen.
Sie erreicht das vorallem dadurch, dass sie die Bewegungsmuster der Ameisen nachahmt.

Foto: Pachybrachis sp. Nicht biotoptypisch aber möglicherweise in der Großregion durchaus nicht sehr häufig. Foto: Micaria formicaria

Pilophorus sp.

Unter diesen Bedingungen genügen dann offenbar ein wenig rotbraune Ameisenfarbe und ein paar Querstreifen um die Täuschung perfekt zu machen.

Das Nachahmen von Ameisen ist nicht nur bei Spinnen sehr beliebt, auch bei Wanzen. Hier z.B. eine Psilophorus-Art.

  Foto: Psilophorus sp.





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