Floristisch-faunistische Notizen aus lothringischen Trockengebieten:
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** Jézainville **
Pelouses de la vallée de l'Esch
Ergebnisse einer Exkursion am 15. Juni 2006

 


Die Esch, ein größerer Bach (Ruisseau d'Esch), der in die Mosel mündet, ist durch einen 330 m hohen Hügel vom eigentlichen Moseltal getrennt. An den eher sanft von ca. 196 m auf 264 m ü. NN ansteigenden Flanken ist ein großflächiger Halb-Trockenrasen ausgebildet, in den auch echte Trockenrasen-stellen eingestreut sind. Die Hügelkuppe wird von Wald eingenommen.

Exkursionsziel bei Jézainville


Thermophile Faunenelemente bei Jézainville:

Eresus-Netz

Bergzikade, Cicadetta montana


Auf dem riesigen Halbtrockenrasen von Jézainville konnte lediglich an einer Stelle eine Handvoll Eresus-Netze festgestellt werden.
Atypus-Röhren fanden wir trotz intensiver Suche gar keine.

Dennoch war die Exkursion faunistisch ein großer Erfolg, da der Fund der "unbekannten" Kugelspinne bei Waville Anfang Juni 2006 nun durch den Fund weiterer, und diesmal auch adulter Tiere geklärt werden konnte. Es handelt sich um Neottiura suaveolens, die auch in Baden-Würtemberg und im Raum Basel vorkommt (->Verbreitungskarte).

   
   

Diese kleine Springspinne wurde im Gelände nicht weiter beachtet, da offensichtlich eine Synageles, die ja nicht gerade selten sind. Betrachtet man die Bauchseite, sieht man jedoch eine sehr einprägsam geformte Epigyne, die keinerlei Ähnlichkeit mit der der Springspinne Synageles venator besitzt.

Es handelt sich bei diesem Fund um die wärmeliebende und sehr seltene Art Synageles hilarulus (->Verbreitungskarte).

Foto: Synageles hilarulus  
   

Und auch die Wolfsspinne Pardosa riparia war wieder im aufgesammelten Material vertreten (vgl. Waville).

 



__________________________________Foto: Pardosa riparia



Alle Lepidopterologen vermag sicherlich dieser Fund zu begeistern:

 
Foto: Melitaea phoebe, der Flockenblumen-Scheckenfalter  

________________________________________________________________________________A. Staudt & B. Dennemärker