Floristisch-faunistische Notizen:
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** PRIMSLEITE zw. Wadern u. Schmelz **
Fauna und Flora im März

 

1. Der Schloßberg bei Büschfeld
Ergebnisse einer Exkursion vom 10. März 2007

Schlossberg bei Büschfeld

Foto 1: Schloßberg bei Büschfeld

 
Atypus-Schlauch
Foto 2: Habitatstruktur auf der Bergkuppe oberhalb der westexponierten Steilwand Foto 3: Oberflächliches Ende des Fangschlauchs der Vogelspinne Atypus sp.


Die kleinen Grashorste erwiesen sich als Habitat für ein interessante Spinnenart: Minicia marginella

Bisher hatte ich die Art immer von niedrigem Gebüsch heruntergeklopft. Offenbar sind aber diese Grasbüschel im Frühjahr ihr eigentlicher Aufenthaltsort. Möglicherweise weil dort die Eier abgelegt werden?

 
   
Minicia marginella

Minicia marginella ist eine sehr wärmeliebende Art, die bis jetzt im Saarland nur im Bereich der Saarschleife, also in einem sehr ähnlichem Lebensraum wie die Primsleite gefunden wurde. Auf den Kalk-Magerrasen des Bliesgaus und des Saar-Nied-Gaus scheint sie zu fehlen.
Ein Einzelfund gelang am 06.06.1996 in einem Blockkrüppelwald auf Rhyolit bei Selbach.

Im Nahetal tritt die Art entlang der Felsenhänge regelmäßig auf, auch im unteren Moseltal.

In Lothringen findet man sie im Moseltal und den Seitentälern der Mosel auch in typischen Kalk-Magerrasen. Insofern ist das offensichtliche Fehlen auf den Kalkmagerrasen im Saartal zwischen Beckingen und Merzig doch etwas unerwartet.


Foto 4: Jungtiere von Minicia marginella

   
Minicia marginella Durch ihre spezielle "Kopfform" sind die Männchen von Minicia marginella unverwechselbar. Auch bei den Jungtieren vom Schlossberg ist dieses artspezifische Merkmal bereits zu erkennen.













Foto 5: Minicia marginella, junges Männchen
   
   


2. Buttnicher Kopf
Ergebnisse einer Exkursion vom 12. März 2007

Buttnicher Kopf

Foto 6: Buttnicher Kopf  
   
Foto 7: Habitatstruktur an der Südflanke des Buttnicher Kopfs

 


Irgendwie war es dann keine Überraschung mehr als zwei Tage später auch in den Grasbüscheln an der Flanke des Buttnicher Kopfes Minicia marginella in großer Zahl nachweisbar war.
Daneben gab es aber noch weitere Spinnenarten, die man ebenfalls an solchen Standorten erwartet: die Springspinne Pseudeuophrys erratica und die hübsche, aber nur stecknadelkopfgroße Kugelspinne Crustulina guttata.
Pseudeuophrys erratica Crustulina guttata
Foto 8: Pseudeuophrys erratica Foto 9: Crustulina guttata
   


Aus saarländischer Sicht sind folgende Pflanzenarten des Buttnicher Kopfes hervorzuheben:
Cardaminopsis arenosa, eine Charakterart der Primsleite,
Asplenium adiantum-nigrum, ein seltener Felsenfarn, der aber in den letzten Jahren wieder häufiger gefunden wird.

Und schließlich ein Segge kurz vor der Blüte, die ich aufgrund der Blütenstandsreste vom Vorjahr mit aller gebotenen Vorsicht bei Carex digitata einordnen will.
Carex digitata
  Foto 10: Carex cf. digitata
Cardaminopsis arenosa Asplenium adiantum-nigrum
Foto 11: Cardaminopsis arenosa Foto 12: Asplenium adiantum-nigrum, am Buttnicher Kopf nicht selten

Im letzten Winter bat mich ein Mitarbeiter des Zentrums für Biodokumentation in Landsweiler-Reden doch auf meinen Exkursionen auch einmal die Augen für die Winterhafte (Mecoptera: Boreidae) offenzuhalten. Hier wäre nun einer, gefunden in den schon mehrfach angesprochenen Grasbüscheln:
Boreus sp.
Boreus sp.
Foto 13 u. 14: Boreus sp.


Und zum Schluss noch eine Wanze, die beim Fliegen durch einen leuchtend roten Rücken entzückte:

Dicranocephalus albipes

Foto 15: Dicranocephalus cf. albipes
Sehr häufig findet man auf den Felsen dieses Tierchen:
Machilidae

Foto: Felsenspringer (Fam. Machilidae)

__________________________________________________________________________________________________A. Staudt