Festuca
heteropachys im Saarland
Zu den Schafschwingeln zählt diese Pflanze und die stellen eine der schwierigsten
Artengruppen der Blütenpflanzen dar. Mit seinen stark behaarten Blattscheiden
und den dicken Blättern bietet dieser für das Saarland neue Derbe Schafschwingel
aber durchaus Erkennungsmerkmale an.
Bei den Schafschwingeln sollte man aber mikroskopieren. Der Blattquerschnitt
zeigt einen geschlossenen Sklerenchymring, was die Art eher in die Nähe
von Festuca guestfalica stellt als zur habituell ähnlichen F.
brevipila (unterbrochener Sklerenchymring). Haeupler und Schönfelder
(1988) vermeldeten die Art in ihrem Atlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands schon einmal für das Saarland mit ihrem Symbol in der Verbreitungskarte
im MTB 6408 Nohfelden. Es konnte aber bisher niemand herausbekommen, woher
diese Meldung kommt.
Ganz unwahrscheinlich
ist ein Vorkommen dort nicht, denn im Nahetal fühlt sich der Derbe Schafschwingel
sehr wohl; es gibt dort zahlreiche Wuchsorte an den offenen Vulkanit-Felshängen.
Unsere zwei neuen saarländischen
Fundorte sind ebenfalls offene Vulkanit-Felsfluren:
Bahneinschnitt NE Baltersweiler (6409/331) und Straßenanschnitt am Gudesberg
in St. Wendel (6509/121), wo auch die Bahn ganz in der Nähe verläuft.
Damit habe ich schon meine Vermutung angedeutet, dass die saarländischen
Vorkommen ihren Ursprung ebenfalls im Nahegebiet haben und die Bahn als
Einwanderungsleitlinie fungiert hat. Der Fund bei Baltersweiler gelang
schon 1999, der zweite stammt vom Juli 2001 und hat mich nochmal an den
ersten erinnert.
Wir sollten zukünftig auch in den naturnahen Vulkanitfelsfluren z.B. im
Raum Wolfersweiler mal gezielt auf die Art achten.
__________________________________________________________________________Steffen
Caspari
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