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keine weiteren Informationen vorhanden! Wimper-Perlgras (Melica ciliata) im Nordost-Saarland

Im Jahre 1999 beobachtete ich vom Zug aus ein kleines Vorkommen des Wimper-Perlgrases (Melica ciliata) am östlichen, westexponierten Melaphyrfelsen des Bahn-Einschnittes südlich des Haltepunktes Walhausen (6408/233).
Eine gezielte, recht halsbrecherische Nachsuche inklusive Klettern durch optimal entwickelte mitteleuropäische Macchie (Prunus spinosa...) und in den immer steiler werdenden Einschnitt bestätigte das Vorkommen. Theoretisch hätte es sich ja auch um die Nachbarart Melica transsilvanica (Siebenbürgisches Perlgras) handeln können, die unweit jenseits der Grenze im Nahegebiet bis in den Raum Idar-Oberstein vorkommt.

Zwischenzeitlich bekam die Bahn in mehreren aufeinander folgenden Wintern massiv Probleme mit Windbruch, so dass Sie ab 2000 in großem Umfang mit dem Freistellen ihrer Trassen begann.
Jetzt, am 24.7.2002, konnte bei einer erneuten Zugfahrt festgestellt werden, dass sich M. ciliata deutlich ausgebreitet hat und jeweils mehrere Quadratmeter beiderseits der Gleise, also auch an der ostexponierten Felswand, bedeckt.

Der Bahneinschnitt beherbergt darüber hinaus die saarlandweit einzigen bekannten Vorkommen der Kalkfelsmoose Hymenostylium recurvirostrum und Distichium inclinatum. Sie wachsen dort auf einer Tuffbildung an nahezu ständig nassen Kluftwasseraustritten am Unterhang. Die boreo-montan verbreiteten Moose profitieren von den lokalklimatisch kalten Bedingungen am Grund des Einschnitts.
________________________________________________________ Steffen Caspari

keine weiteren Informationen vorhanden! Efeublättriger Hahnenfuß am Hölzbach

Im FFH-Gebiet am Unterlauf des Hölzbaches zwischen Niederlosheim und Münchweiler (6406/433) wächst in wenigen Exemplaren in einem Wiesengraben der Efeublättrige Hahnenfuß (Ranunculus hederaceus).
Diese kleinblütige und wenig auffallende Wasserpflanze ist atlantisch verbreitet und erreicht im Saarland die Ostgrenze des Areals.

Weitere Vorkommen im Kartiergebiet sind rezent aus der Söterbach-Aue (6308/335), vom Imsbach (6408/331), bei Schillingen in der Keller Hunsrückmulde (6306/4) und - kurios - vom Panzerwaschbecken bei Reichenbach im Truppenübungsplatz Baumholder (6309/413) bekannt.

___________________________________________________________S. Caspari

 

keine weiteren Informationen vorhanden! Genfer Günsel am Hofberg bei Reitscheid

Der Forst hat mit Freistellungsarbeiten im FFH-Gebiet Hofberg bei Reitscheid begonnen. An der südlichen Trockenrasenfläche (6409/313), unter anderem durch das wohl letzte (und derzeit verschollene) saarländische Vorkommen des Dunklen Puzzlefalters (Pyrgus serratulae) bedeutend, tauchte jetzt in wenigen Exemplaren der Genfer Günsel (Ajuga genevensis) auf, der zuvor hier nicht beobachtet wurde.

Diese thermophytische Art ist im Nordostsaarland sehr selten (Funde bei Eiweiler (6408/131) und Wolfersweiler (6408/235)). In den Kalkgebieten besonders des Saargaus war er etwas häufiger, ist dort aber in einem drastischen Rückgang begriffen.

Danke dem Freisener Revierförster Klaus Schuld, der unbürokratisch Pflegemaßnahmen aufgegriffen und realisiert hat!

___________________________________________________________S. Caspari

 

keine weiteren Informationen vorhanden! Pimpinella peregrina im Saarland erstmals aufgetaucht!

An der B 41 zwischen dem Neunkirchener Kreisel und der Bahn-Hochbrücke Richtung Sinnerthal (6608/235) fällt dem vorbeifahrenden Botaniker an einer neuangelegten, südexponierten Böschung ein Massenbestand eines weißblühenden Doldengewächses auf, die auf den ersten Blick (im Vorbeifahren!) wie Daucus carota wirkt, deren Blütezeit aber einige Wochen früher ist. Sammeln und Nachbestimmen ergab Pimpinella peregrina.
Die Früchte sind im Gegensatz zu den heimischen Vertretern der Gattung behaart. Die zweijährige Art ist erst in den neueren Ausgaben der Bestimmungsbücher enthalten und in Deutschland noch nicht oft beobachtet worden. Ob sie Bestandteil einer Samenmischung zur Böschungsbegrünung war oder dort nur zufällig hereingeraten ist, ist offen. An dem Hang sind weitere Arten vorhanden, die nur durch Einsaat dort hingekommen sein können, z. B. die Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum).

____________________________________________________________S. Caspari

 

keine weiteren Informationen vorhanden! Mauereidechsen im Kreis St. Wendel

Die wärmeliebende Mauereidechse (Podarcis muralis) ist ja im Saarland und im angrenzenden Rheinland-Pfalz nichts Aufsehen Erregendes. Aber sie hat hier ihren deutschen Verbreitungsschwerpunkt und erreicht jenseits unseres Raumes bald ihre nordöstliche Arelgrenze. Vorkommen im Kreis St. Wendel, genau zwischen den Arealschwerpunkten Saartal und Nahetal gelegen, sind bislang offenbar nicht bekannt geworden.

Hier einige Beobachtungen aus der letzten Zeit:

(1) Elsenfels bei Nohfelden (6408/214) SSE-exp. Rhyolith-Felsen im Nahetal, seit 1998

(2) Alter Feldspatsteinbruch (6408/421) am Südhang des Leißberges M Oberthal; isoliert im Wald gelegener, südexponierter und offener Felsaufschluss, 2001

(3) Entlang der Bahnstrecke Schwarzerden-Ottweiler an den Bahnhöfen in Schwarzerden (6409/413) und Haupersweiler (6409/432) auf Gleisschotter beobachtet (2002). Dort sollten noch weitere Populationen auffindbar sein.
Die Mauereidechse ist hier ganz offenbar aus dem Glangebiet zugewandert.

_____________________________________________________________S. Caspari

 

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