Abh. DELATTINIA 26: 5 - 22 Saarbrücken 2000 ISSN 0948-6526

 

Neue und bemerkenswerte Spinnenfunde
im Saarland und angrenzenden Gebieten in den Jahren 1996-99

Aloysius Staudt

Kurzfassung: Seit der Veröffentlichung einer ersten Checkliste der Spinnen des Saarlandes (STAUDT 1996a) sind zahlreiche weitere Spinnenarten im Saarland und den angrenzenden Gebieten gefunden worden, die kurz vorgestellt werden. Mit den neuen Funden sind nun 487 Arten bekannt. Mehrere Arten sind aufgrund ihrer Seltenheit und/oder offener zoogeographischer Fragen auch von bundesweitem Interesse.

Abstract: 42 species of spiders are listed as new for the Saarland (SW-Germany) and bodering regions - with some comments.

Keywords: Araneae, faunistics, first records, Germany, Saarland

1. Funde 1996

Bei Spinnenaufsammlungen im Frühjahr 1996 auf den Blockschutthalden und in den Blockkrüppelwäldern entlang der großen Saarschleife bei Mettlach wurden einige bemerkenswerte, darunter auch vier neue, Spinnenarten für das Saarland gefunden:

Minicia marginella (WIDER, 1834)

"Herrgottstein" bei Mettlach, TK 6405/431, R* 2542.860, H 5485.330, Blockschutthalde u. Blockkrüppelwald, 07.06.1996, 1%2& BF

Weitere Arten: Atypus piceus 1&, Episinus truncatus 8 juv., Ero aphana 2%2&

Desweiteren wurden einige Jungtiere einer Dipoena-Art von den Sträuchern geklopft, die aufgrund ihrer gelben Beine offensichtlich nicht zu den bisher im Saarland nachgewiesen Arten Dipoena melanogaster, D. tristis und D. coracina (schwarze, oder schwarzweiß gestreifte Beine) gehörten.

Dies veranlaßte mich am darauffolgenden Wochenende nochmals an den Hängen der Saarschleife zu suchen. Wie erhofft, konnten ausgewachsene Exemplare der neuen Dipoena-Art erbeutet werden. Es handelt sich um die bundesweit sehr selten gefundene Art Dipoena erythropus. Zusammenstellung der Fundorte in Deutschland und Abb. der Genitalien: vgl. JÄGER et al. (im Druck).

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*Abkürzungen: HF=Handfang, KF=Klopfschirm, BF=Barberfalle, das Datum gibt jeweils den Leerungstermin einer zweiwöchigen Fangperiode an, R=Gauß-Krüger-Rechtswert, H=Hochwert, TK=Topographische Karte 1:25000 inkl. Minutenfeldzuordnung: 1. Stelle = Quadrant, 2. Stelle = "Zeile" im Quadranten, 3. Stelle = "Spalte" im Quadranten

Dipoena erythropus (SIMON, 1881) -  2& 2 juv. KF

Gnaphosa bicolor (HAHN, 1833) - 1& HF

Heliophanus tribulosus SIMON, 1868 - 2%1& KF (Karte in JÄGER et al., im Druck)

"Saarschleife" bei Mettlach, TK 6505/115, R 2541.290, H 5484.540, Blockschutthalde und Blockkrüppelwald, 16.06.1996

Weitere Arten: Minicia marginella 3&, Episinus truncatus 2%2&, Dipoena melanogaster 1%2&, Zilla diodia 1&, Theridion pinastri 1%

Neon levis (SIMON, 1871)

Nähe "Vogelfelsen" bei Saarhölzbach, TK 6405/422, R 2544.490, H 5487.630, Blockschutthalde und Blockkrüppelwald, 14.07.1996, 1& HF

weitere Arten: Titanoeca quadriguttata 1&1%, Crustullina guttata 2&, Dipoena melanogaster 1&, Episinus truncatus 1%2&, Episinus angulatus 1&

Die Ergebnisse an der Saarschleife waren Anlaß vergleichbare Lebenräume im übrigen Saarland zu suchen. An den hohen Böschungen, die beim Bau der Autobahn A62 Trier-Kaiserslautern durch die Ausläufer des Hunsrücks bei Türkismühle entstanden sind, gibt es heute interessante, steil exponierte Standorte mit reichlich Gesteinsschutt, offenen Bodenstellen und Calluna-Fluren, die durchaus ähnliche Lebensräume repräsentieren.

Phaeocedus braccatus (L. KOCH, 1866)

Türkismühle, TK 6408/212, R 2580.700, H 5495.070, Autobahnböschung mit Besenginster- u. Calluna-Flur, 07.07.1996, 1& HF

weitere typ. Arten: Titanoeca quadriguttata 1&, Dipoena melanogaster 1&

Zelotes erebeus (THORELL, 1870)

Türkismühle, TK 6408/212, R 2580.020, H 5494.660, Böschung mit Gesteinsschutt, 29.06.1996 u. 07.07.1996, 1%1& HF

weitere typ. Arten: Gnaphosa bicolor 1&, Phaeocedus braccatus 1&, Titanoeca quadriguttata 2%1&, Episinus truncatus 1&

Drassodes hispanus lesserti SCHENKEL, 1936 - 01.06.96 1% BF, 23.06.96 2& HF

Meioneta equestris (L. KOCH, 1881) - 11.08.1996 2% BF, 14.12.1996 1% KF

Hahnia montana (BLACKWALL, 1841) - 11.08.1996 1% BF, 27.10.1996 1% BF

"Momberg" im "Pfaffenwald" zw. Gronig und Selbach, TK 6408/324, R 2576.090, H 5487.710, Straßenböschung mit anschließendem Blockkrüppelwald

weitere Arten: Zelotes erebeus, 20.07.1996 2%, 11.08.1996 1%1&, 27.10.1996 1% BF, Euophrys erratica, 11.05.1996 5%6& HF, Atypus piceus, 27.10.1996 2% BF, Crustulina guttata, 23.06.1996 4%10& HF/KF, Gnaphosa bicolor, 01.06.1996 2% BF, 23.06.1996 4%1& BF, 20.07.1996 1& BF, Hahnia helveola, 27.10.1996 2% BF, Theridion pinastri, 23.06.1996 1% KF, Zora nemoralis, 23.06.1996 1%1& BF 

Im Jahr 1996 konnten bei Aufsammlungen in Waldgebieten bei Schmelz und nördlich Nunkirchen noch folgende Arten neu nachgewiesen werden:

Centromerus aequalis (WESTRING, 1841)

nördl. Nunkirchen, TK 6406/435, R 2559.570, H 5486.380, Waldrandböschung mit Heidekraut, 27.04.1996, 1% BF

In den Folgejahren weitere Funde von C. aequalis:

Absinkweiher bei Wiebelskirchen, TK 6608/225, R 2583.940, H 5470.500, lichter Birkenvorwald und mesophiler Buchenwald am Weiherrand, 28.04. u. 07.05.1998 (zusammen 4%, BF)

"Maunert" nördl. Taben-Rodt/Reg.bez. Trier, TK 6405/231, R 2542.680, H 5491.990, nordexponierte Blockschutthalde, 31.07.1999, 1& BF

Hahnia ononidum SIMON, 1875

"Heid" westl. Schmelz, TK 6506/415, R 2560.280, H 5478.510, strukturreicher Alt­holzbestand, 26.05.1996, 7% BF

In den Folgejahren weitere Funde der Art:

Steinberg/Morscholz, TK 6407/122, R 2561.940, H 5493.260, Waldrand, 07.05.1999, 1% HF

Besseringen, TK 6505/213, R 2544.850, H 5483.030, strukturreicher Kiefernwald mit Avenella-Grasflur und Heidekraut, 11.05.1999, 26%1& BF

Monocephalus fuscipes (BLACKWALL, 1836)

nördl. Nunkirchen, TK 6406/435, R 2559.570, H 5486.380, Waldrandböschung mit Heidekraut, 27.04.1996, 1% BF

In den Folgejahren ein weiterer Fund:

zw. Eft u. Hellendorf, TK 6504/223, R 2533.330, H 5482.570, Heckensaum in sonst ausgeräumter Agrarlandschaft, 11.05.1999, 2% BF

2. Funde 1997

Scotophaeus blackwalli (THORELL, 1871)

Schmelz/Außen, TK 6507/311, R 2560.620, H 5479.170, in der Küche des Verfassers, 10.07.1997, 1& HF

Bisher erst ein weiterer Fund:

westl. Hülzweiler, TK 6606/424, R 2558.240, H 5465.620, Sandacker mit Rapsanbau, 19.07.1999, 1% BF

Thanatus striatus C. L. KOCH, 1845

Bergehalde bei Landsweiler-Reden, TK 6608/233, R 2581.560, H 5468.000, in der Nähe eines flachen Kleingewässers, 18.04.1997, 1& BF, leg. PORZ, det. JÄGER

Begleitarten waren: Cheiracanthium virescens, Enoplognatha mordax, Drassylus lutetianus, Scotina palliardi, Metopobactrus prominulus, Clubiona brevipes, Clubiona diversa, Clubiona neglecta, Xysticus acerbus, Xysticus bifasciatus, Arctosa leopardus, Argenna subnigra, also eine Mischung aus Arten der Trockenrasen und Arten der Nasswiesen.

In meiner Sammlung befindet sich ein weiteres &, das am 19.05.1992 in Saarlouis/Picard (Sandgebiet), TK 6609/334, auf einem Zierrasen gefangen wurde.

3. Funde 1998

Im Frühjahr 1998 wurden saarländische Kalk-Magerrasen mit dem Klopfschirm/Kescher exkursorisch untersucht. Mit dieser Methodik sind folgende Arten als typisch für die Trockenbrachen der Kalkgebiete erkannt worden:

Entelecara flavipes (BLACKWALL, 1834)

Diese Art ist in den Gebüschsäumen auf Kalk-Magerrasen regelmäßig zu klopfen. Die & sind allerdings aufgrund der hohen Variabilität bzw. der schlecht zu erkennenden Epigyne nur schwer bestimmbar. Um die Art sicher nachzuweisen, sollte man daher immer solange klopfen, bis ein % gefangen ist. Diese sind jedoch bei weitem nicht so häufig wie die &. Anläßlich der Exkursionen in die saarländischen Kalkgebiete wurde E. flavipes 18 mal nachgewiesen (Nachweiskarte im Anhang). Außerhalb der Muschelkalkgebiete wurde sie dagegen erst 2 mal gefunden (auf Buntsandstein in Besseringen - hier auch zahlreiche weitere Arten der Kalkgebiete - und auf basischem Vulkanit bei Schmelz).

Gnaphosa lucifuga (WALCKENAER, 1802)

Nach dem Erstfund dieser imposanten Art in einem stillgelegen Kalk-Steinbruch am "Sommerberg" bei Bliesmengen-Bolchen, TK 6808/232, R 2581.090, H 5447.650 (08.06.1998, 1%3&5juv.) wurde sie nach gezielter Suche auch in einem stillgelegten Kalk-Steinbruch bei Saarfels, TK 6606/111, R 2548.890, H 5473.710 (27.06.1998, 2&5juv.) und am "Hanickel"-Steinbruch bei Rubenheim, TK 6809/124, R 2588.780, H 5449.610 (27.06.1998, 1%2juv.), gefunden. Lediglich die Suche im alten Steinbruch am "Birzberg" bei Fechingen war bislang erfolglos. Offenbar besiedelt die Art ganz spezielle, gesteinsreiche Habitate, die auf unseren Kalk-Magerrasen im Saarland eher selten sind. Jedenfalls wurde sie auf den zahlreichen, mit Barberfallen untersuchten "normalen" Kalk-Magerrasen noch nicht festgestellt. Im benachbarten Luxemburg wurde die Art dagegen schon mehrfach auf Trockenrasen nachgewiesen (HERMANN 1998).

Atypus piceus (SULZER, 1776)

Obwohl durch Barberfallenuntersuchungen 1990 und 1994 im NSG "Wolferskopf" bei Beckingen die Präsenz dieser Art auf den Kalk-Magerrasen des Naturraumes Saar-Nied-Gau/­Merziger Muschelkalkplatte bekannt war, gelang es mir bis zum Frühjahr 1998 nicht, die Fangschläuche der Art im Gelände zu finden (auch nicht am Wolferskopf). 1998 war die Suche endlich erfolgreich, vor allem in Bereichen, wo niedriges Gebüsch im Rahmen von Pflegemaßnahmen frisch entfernt wurde. Vergleicht man die Fallenfänge von 1994 mit denen vor der Erstpflege 1990 so scheinen die Bestände am Wolferkopf eher rückläufig zu sein. Allerdings wurden jetzt auch Schläuche an Hangflächen gefunden, wo mit Barberfallen im Jahr 1990 u. 1994 kein Nachweis erbracht werden konnte.

Die neuen saarländischen Fundorte sind (Nachweiskarte im Anhang):

Streuobsthang zum Ohligsbach, TK 6506/331, R 2548.490, H 5475.100, 12.05.1998

NSG "Nackberg" bei Hilbringen, TK 6505/412, R 2543.690, H 5477.440, 23.05.1998

Hetschermühle/Eimersdorf, TK 6605/224, R 2546.80, H 5471.430, 24.05.1998

"Stephans-Berg" nördl. Merzig, TK 6505/234, R 2547.110, H 5479.580, 13.06.1998

"Katzenberg" sw. Menningen, TK 6505/435, R 2548.320, H 5474.390, 20.06.1998

"Kobenberg" nördl. Menningen, TK 6506/321, R 2548.860, H 5475.950, 13.06.1998

Am Kobenberg wurde eine besonders hohe Besiedlungsdichte festgestellt. Es handelt sich um einen ostexponierten Hang mit stark versaumten und verbuschten Magerrasen. Die Fangschlauchenden lagen hier nicht wie sonst üblich auf der Erdoberfläche auf, sondern sie setzten sich vertikal in die Krautschicht/Strauchschicht fort.

(Entsprechend den Erfahrungen am Wolferskopf wurden alle Fangschlauchfunde auf Kalk-Magerrasen der Art A. piceus zugeordnet. Der Autor ist sich bewußt, daß es sich grundsätzlich immer auch um Schläuche der Art A. affinis handeln könnte. )

Alopecosa trabalis (CLERCK, 1757)

Ebenso wie Atypus piceus scheint diese große "Tarantel" nur in den westsaarländischen Kalkgebieten vorzukommen. Im Bliesgau/Zweibrücker Westrich wurde sie noch nicht nachgewiesen. Mit Barberfallen leicht nachzuweisen, muß man bei Untersuchungen am Tage schon etwas Geduld aufbringen, um wenigstens Einzeltiere zu Gesicht zu bekommen.

Neue Fundorte sind (Nachweiskarte im Anhang):

Eimersdorf, TK 6605/224, R 2546.910, H 5471.680, 21.05. u. 24.05. 1998

"Hoher Berg" bei Harlingen, TK 6505/425, R 2547.170, H 5476.490, 21.05.1998

"Nackberg" bei Hilbringen, TK 6505/412, R 2543.690, H 5477.440, 22.05. u. 23.05.1998

"Hammelsberg" bei Perl, TK 6504/134, R 2528.580, H 5480.850, 30.05.1998

"Stephans-Berg" bei Merzig; TK 6505/234, R 2547.110, H 5479.580, 13.06.1998

Pistius truncatus (PALLAS, 1772)

Der bisher einzige saarländische Fundort liegt am "Hammelsberg" bei Perl, TK 6504/134, R 2528.580, H 5480.850, Kalk-Magerrasen an den Hängen zur Mosel, 30.05.1998.

Auch die wenigen bekannt gewordenen Funde im übrigen Deutschland stammen aus vergleichbaren Landschaften (Ahrgebiet, Mittelrhein, Main), sind teilweise jedoch schon älteren Datums (BERTKAU 1880, BRAUN 1956, 1957). Neuerdings wird die Art auch aus Brandenburg gemeldet (HERRMANN, in litt.).

Tmarus piger (WALCKENAER, 1802)

Bisher sind aus dem Saarland 7 Fundorte bekannt, die eine Präferenz der Art für buschreiche Magerrasen andeuten:

Bexbach, TK 6609/315, R 2590.170, H 5468.400, Sandrasen, 03.06.1995

"Bohnenberg" bei Schmelz/Limbach, TK 6507/124, R 2564.840, H 5483.120, Magerrasen auf basischem Vulkanit, 21.09.1995

"Binscheid" zw. Düppenweiler u. Schmelz, TK 6506/412, R 2556.620, H 5477.580, kleine Sandgrube (unmittelbar angrenzend: basischer Vulkanit), 03.09.1997

"Hoher Berg" bei Harlingen, TK 6505/425, R 2547.170, H 5476.490, Kalk-Magerrasen, 21.05.1998

Hetschermühle bei Eimersdorf, TK 6605/224, R 2546.800, H 5471.430, Kalk-Magerrasen, 24.05.1998

NSG "Wacholderberg" bei Peppenkum, TK 6809/422, R 2593.280, H 5443.630, Kalk-Magerrasen, 31.05.1998

nordöstl. Honzrath, TK 6506/313, R 2551.920, H 5477.890, stark verbuschter Kalk-Magerrasen, 20.06.1998

Salticus cingulatus (PANZER, 1797)

Ein Einzeltier (&) wurde am 31.05.1998 auf einem kleinen Lesesteinhaufen im NSG "Wach­olderberg" bei Peppenkum, TK 6809/422, R 2593.280, H 5443.630, an der Grenze zu Lothringen gefunden.

Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt im Jahr 1998 lag in der Erforschung von Fließgewässern mit natürlicher Dynamik im Saarland und in Rheinland-Pfalz.

Pirata knorri (SCOPOLI, 1763)

Diese Wolfsspinne galt außerhalb des Alpenvorlandes, wo sie auf den Schotterbänken der Wildwasserflüsse lebt, lange als extrem selten und stark gefährdet. Neuere Untersuchungen von SMIT (1997) und STAUDT (1998) zeigen jedoch, daß sie auch im Hügelland (Rheinisches Schiefergebirge, Eifel, Hunsrück, Saar-Nahe-Bergland) weit verbreitet ist und noch viele halbwegs intakte Fließgewässerufer mit Kiesbänken besiedelt.

Im Saarland ist sie überall an der Prims zwischen Kastel und Körprich, am Wadrill und Lösterbach, sowie an Nahe und Söterbach zu finden (genaue Funddaten in STAUDT (1998)). 

Aus weiteren Untersuchungen im Jahr 1998 können folgende bemerkenswerte Arten bzw. Neufunde mitgeteilt werden:

Hahnia candida SIMON, 1875

Ruwertal östl. Pluwig/Reg.bez. Trier, TK 6306/114, R 2552.500, H 5506.700, stillgelegter Schiefersteinbruch, 13.04.1998, 1& HF, det. JÄGER

Die Mehrzahl der bekanntgewordenen Funde dieser Art in Deutschland stammen aus Franken (9 Fundorte, STUMPF, in litt.). Es handelt sich dort um xerotherme, meist offene, schütter bewachsene, steinig-felsige Standorte. In dieses Spektrum fällt auch der rheinland-pfälzer Fund.

Comaroma simoni BERTKAU, 1889

Wald zw. Schiffweiler und Wiebelskirchen, TK 6608/225, R 2584.150, H 5470.570; trockener Schilfbestand auf einem alten, bereits zugewachsenen Absinkweiher mit Kohleschlamm; 20.05.1998, 1& BF, det. JÄGER, coll. JÄGER

Die Art ist vor allem aus alpinen Wäldern (Kärnten, Steiermark) bekannt (HORAK 1987, KROPF 1993). Die deutschen Fundstellen sind jedoch Xerothermstandorte wie Steppenheide-Kiefernwäldern und verbuschte Halbtrockenrasen (STUMPF, in litt.). 3 der jetzt 6 Fundmeldungen (in der Fundnachweisdatei der Arachnologischen Gesellschaft e.V.) aus Deutschland stammen bereits aus dem vergangenen Jahrhundert (BERTKAU 1880, BÖSENBERG 1899).

Theridion hemerobius SIMON, 1914

Siersdorf, TK 6605/225, R 2547.950, H 5470.450, Niedbrücke, 04.07.1998, 1& HF, JÄGER vid.

Marpingen, TK 6508/314, R 2576.260, H 5479.470, Brückenrohr des Alsbaches, 10.09.1998, 1& HF

Seit dem Erstfund in den 70er Jahren durch WUNDERLICH (1973) im Wollmatinger Ried bei Konstanz wurde die Art bisher nur ganz vereinzelt gefunden (BLICK et al. 1993, BRAASCH 1998).

Tegenaria ferruginea (PANZER, 1804)

Zahlreich im gleichen Marpinger Brückenrohr wie T. hemerobius; Jungtiere dieser auffällig gefärbten Hausspinne konnte ich jedoch schon des öfteren im Saarland beobachten.

Haplodrassus dalmatensis (L. KOCH, 1866)

Gewerbegebiet zw. Dillingen u. Saarlouis, 2 Fundstellen, TK 6606/411, R 2554.810, H 5467.810 u. R 2554.640, H 5467.750, wechselfeuchter bis staunasser Magerrasen auf Sandlehm mit Flechtenbewuchs, 17.06. u. 02.10.1998, zusammen 2% BF

Gewerbegebiet Häsfeld/Überherrn, TK 6706/124, R 2553.030, H 5459.520, Sandrasen, 1998, 1%2& BF, leg. HESS, det. STAUDT

Bundesweit betrachtet ist jedoch keine Bindung an Sandgebiete festzustellen (vgl. O. scabricula). Die Mehrzahl der Funde stammt von Magerrasen auf Kalk und Hartstein.

Trachyzelotes pedestris (C. L. KOCH, 1837)

Diese Art gibt Rätsel auf. Ich fand sie erstmals 1991 unter einem Stein an einer sandigen Straßenböschung bei Saarlouis/Picard, TK 6606/334, R 2553.260, H 5463.030, 02.08.1991 1&). Seit dieser Zeit wurde sie, trotz zahlreicher Untersuchungen mit Barberfallen, im Saarland nicht wieder nachgewiesen. 1998 tauchte sie plötzlich an mehreren Stellen im Raum Saarlouis (Sandgebiet) in Barberfallen auf:

nördl. Saarlouis/Fraulautern, 2 Fundstellen, TK 6606/413, R 2557.780, H 5466.800 u. R 2557.810, H 5466.740, Ackerrand, 03.06. u. 17.06.1998

zw. Dillingen u. Saarlouis, TK 6606/411, R 2555.2200, H 5467.370, Straußgrasbrache, 03.06.1998

Gewerbegebiet Häsfeld/Überherrn, TK 6706/125, R 2553.480, H 5459.530, Waldsaum, 1998, leg. HESS, det. STAUDT

Autobahnanschlußstelle Saarlouis-Lisdorf, TK 6706/211, R 2554.930, H 5461.920, Sandgrube, 1998, leg. HESS, det. STAUDT

Ein weiterer Fund gelang in einem trockenen Schilfbestand auf einem Absinkweiher bei Wiebelskirchen (siehe bei Comaroma) weit entfernt von Saarlouis.

Und dieser Trend setzte sich 1999 fort:

westl. Hülzweiler, 2 Fundstellen, TK 6606/424, R 2558.240, H 5465.660 u. R 2558.540, H 5465.680, 2 Aufforstungsflächen in einem großen Ackerschlag, 21.05., 07.06. u. 04.07.1999, BF

Westrand von Besseringen, 2 Fundstellen, TK 6505/223, R 2545.330, H 5481.640 u. R 2545.370, H 5481.460, Magerwiese auf Sand, 25.05.1999, u. Sandackerbrache, 08.06.1999, BF

westl. Schmelz-Außen, TK 6507/311, R 2560.660, H 5478.820, locker verbuschter Magerrasen auf Vulkanitkuppe, 17.05., 03.06. u. 23.06. 1999, BF

Die Daten lassen sich nur dahingehend interpretieren, daß sich T. pedestris derzeit im Saarland in rascher Ausbreitung befindet, wobei der Raum Saarlouis wahrscheinlich das Ausbreitungszentrum darstellt.

Ozyptila scabricula (WESTRING, 1851)

Der Erstnachweis für das Saarland gelang 1993 auf einer lückigen Silbergrasflur in der Sandgrube Hektor bei Altforweiler, TK 6706/124, R 2552.980, H 5459.850, (03.05.1993). 1998 konnte sie dort bestätigt werden (leg. HESS).

Ein weiterer Fund gelang im Herbst 1998 am Ortsrand von Ensdorf, TK 6706/212, R 2556.760, H 5461.890.

Auch hier handelte es sich um eine lückige, ca. 100 qm große Silbergrasflur (05.10.1998 1%, 20.10.1998 12%, 09.04.1999 1%). Auf einer ca. 50 m entfernten Kleinschmielenflur, die gleichzeitig mit Barberfallen untersucht wurde, konnte am 20.10.1998 lediglich 1% nachgewiesen werden. Die Art scheint also die ganz frühen und bodenoffenen Sukzessionsstadien der Sandrasengesellschaften zu präferieren.

In Deutschland wird O. scabricula aus den Sandgebieten und Küstenlandschaften Norddeutschlands (CZECH-TIBURTIUS 1992, GÖTZE 1992, BROEN 1993) aber auch aus Sandgebieten des Binnenlandes (BRAUN 1966, 1969, LEIST 1994) gemeldet. Ein zweiter besiedelbarer Lebensraumtyp scheinen Magerrasen auf Kalk und Hartstein zu sein. So gibt es Funde auf Kalk-Magerrasen bzw. Magerrasen auf Vulkanit in der Eifel (CASEMIR 1975, MALTEN 1991), in Luxemburg (HERMANN 1998), in Mittel- und Unterfranken (BAUCHHENSS 1992, BAUCHHENSS & SCHOLL 1985, STUMPF 1988), in Baden-Württemberg (HANDKE & SCHREIBER 1985, KOBEL-LAMPARSKI et al. 1993) und in Thüringen (BUCHSBAUM 1996).

Obwohl die saarländischen Kalk-Magerrasen gut untersucht sind, wurde O. scabricula in solchen Lebensräumen noch nicht nachgewiesen.

4. Funde 1999

Im Frühjahr und Frühsommer 1999 untersuchte ich feuchte Waldtälchen des Schwarzwälder Hochwaldes im Nordsaarland bzw. angrenzenden Rheinland-Pfalz. Die Tälchen besitzen eine charakteristische Spinnenfauna. Die Höhenlage (500-700 m ü.NN.) dürfte hier sicherlich für das Vorkommen der Arten eine wichtigere Rolle spielen, als sie sonst im Saarland (bei Höhenlagen von 250-450 m) von Bedeutung ist.

Clubiona subsultans THORELL, 1875

Weiskircher Wald, TK 6406/224, R 2558.870, H 5493.350, feuchtes Bachtälchen mit Bach-Erlen-Eschenwald, 18.04.1999, 1% KF

Clubiona trivialis C. L. KOCH, 1843

Primstal östl. Hermeskeil, TK 6307/234, R 2570.800, H 5502.880, anmooriges Tälchen im Fichtenforst, 26.10.1999, 1% KF

Theonoe minutissima (O. P.-CAMBRIDGE, 1879), 1%2&

Hypomma cornutum (BLACKWALL, 1833), 1&

Beide Arten wurden im Leukbachtal südwestl. Weiten, TK 6405/322, R 2537.600, H 5486.960 (größerer Bach im Wald mit angrenzenden Felsen und sonnigen Böschungen, 10.07.1999, HF), gefunden.

Troxochrus nasutus SCHENKEL, 1925

Primstal östl. Hermeskeil, TK 6307/234, R 2570.800, H 5502.880, anmooriges Tälchen im Fichtenforst, 20.03.1999, 1% KF

Primstal bei Thiergarten, TK 6307/225, R 2571.800, H 5505.420, feuchtes Bachtälchen im Wald, 28.03.1999, 2& KF

nördl. Waldhölzbach, TK 6406/231, R 2554.660, H 5491.360 u., R 2554.490, H 5491.720, feuchtes Bachtälchen im Wald mit sonnigen Wegböschungen an der Ländergrenze, 03.04.1999 3&, 09.05.1999 4&, alle KF

Wadrillbach nordwestl. Grimburg, TK 6307/323, R 2562.660, H 5499.780, Uferbereich, 10.04.1999, 1& KF

südl. Reinsfeld, TK 6307/133, R 2562.930, H 5503.240, Bachlauf am Waldrand mit angrenzenden Felsen, 23.05.1999, 1& KF

Pityohyphantes phrygianus (C. L. KOCH, 1836)

Diese auffällige und leicht zu bestimmende Art konnte in allen Bachtälchen des Schwarzwälder Hochwaldes nachgewiesen werden (10 Fundmeldungen, Nachweiskarte im Anhang).

Centromerus arcanus (O. P.-CAMBRIDGE, 1873)

nördl. Waldhölzbach, TK 6406/231, R 2554.490, H 5491.720, feuchtes Bachtälchen im Wald mit sonnigen Wegböschungen an der Ländergrenze, 09.05.1999, 1& KF

südl. Reinsfeld, TK 6307/133, R 2562.930, H 5503.240, Bachlauf am Waldrand mit angrenzenden Felsen, 23.05.1999, 1& KF

Dismodicus elevatus (C. L. KOCH, 1838)

südwestl. Muhl/Reg.bez. Trier, TK 6308/123, R 2575.160, H 5504.090, offenes Bruchgelände mit Pfeifengras, Borstgrasrasen und Waldbinsensumpf, 20.06.1999, 6% 8& KF

Dombach nördl. Züsch/Reg.bez. Trier, TK 6308/121, R 2572.790, H 5503.700, feuchtes Waldtälchen mit Torfmoospolster und sonnigen Wegböschungen, 26.06.1999

Ochsenbruch nordwestl. Börfink/Reg.bez. Koblenz, TK 6308/114, R 2572.790, H 5506.790, Birkenbruch mit Pfeifengras, 27.06.1999

Neben den oben genannten Arten sind in den submontanen Bachtälchen typischerweise vertreten: Lepthyphantes alacris, Lepthyphantes obscurus, Agyneta conigera, Gonatium rubens, Gonatium rubellum, Ero cambridgei (Frühjahr), Ero furcata (Sommer), Dismodicus bifrons, Poeciloneta variegata.

weitere Funde bemerkenswerter Arten im Jahr 1999:

Neriene hammeni (VAN HELSDINGEN, 1963)

Diese Art wurde erst 1993 als neu für die deutsche Spinnenfauna gemeldet (BLICK & KLAPKAREK 1993, mit Nachweiskarte). Die Meldungen beziehen sich auf Funde aus dem Jahr 1986 von % an zwei Stellen im NSG "Ahrschleife bei Altenahr" (Rheinland-Pfalz) und von 1& aus dem Jahr 1992 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder (KLAPKAREK 1993). Seither wurden noch zwei weitere Funde aus der "Wahner Heide" bei Köln (JÄGER 1995) und 1997/98 aus dem Drachenfelser Ländchen bei Bonn (BLICK, pers. Mitt.) bekannt.

Meine saarländischen Fundorte von N. hammeni sind (Nachweiskarte im Anhang):

Bruchelsbach nördl. Alsweiler, TK 6508/125, R 2577.640, H 5483.230, Blasenseggenried, 24.06.1992, 1% BF, BLICK vid.

Nähe Kraftwerk Bexbach, TK 6609/135, R 2590.330, H 5470.330, Laubwald ohne Krautschicht, 15.06.1994, 1% BF, BLICK vid.

"Kobenberg" nördl. Menningen, TK 6506/321, R 2548.860, H 5475.950, ostexponierter Hang mit verbuschtem Kalk-Magerrasen, 13.06.1999, 1& KF

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2544.930, H 5482.960, Avenella-Grasflur mit Adlerfarn unter einer Stromtrasse durch ein Waldgebiet, 08.06.1999, 2% BF

Gewerbegebiet Häsfeld/Überherrn, TK 6706/125, R 2553.480, H 5459.090, Sandrasen mit Einzelbüschen Sarothamnus, 12.06.1999, 1& KF

Schmelz-Außen, TK 6507/311, R 2560.660, H 5478.820, Vulkanitkuppe mit locker verbuschtem Magerrasen, 23.06.1999, 1& BF

Synema globosum (FABRICIUS, 1775)

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2545.550, H 5482.280, Waldrand, an einem Hinweisschild, subadultes & HF

Monocephalus castaneipes (SIMON, 1884)

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2544.930, H 5482.850, Fichtenwald mit dichter Streuauflage u. etwas Moos, 11.05.1999, 1& BF

Panamomops sulcifrons (WIDER, 1834)

zw. Eft u. Hellendorf, TK 6504/223, R 2533.330, H 5482.570, Heckensaum und Ackerbrache in sonst ausgeräumter Agrarlandschaft, 11.05. u. 25.05.1999, zusammen 12%1& BF

nördl. Besseringen, TK 6505/212, R 2544.220, H 5483.380, Streuobstparzelle in Ackerlandschaft, 11.05., 25.05. u. 08.06.1999, zusammen 27%7& BF

Panamomops mengei SIMON, 1926

östl. Besseringen, TK 6505/213, R 2544.850, H 5483.030, strukturreicher Kiefernwald mit Avenella-Grasflur und Heidekraut, 08.06.1999, 1%1& BF

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2544.930, H 5482.960, Avenella-Grasflur mit Adlerfarn unter einer Stromtrasse durch ein Waldgebiet, 25.05. u. 08.06.1999, 2% BF

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2545.040, H 5482.880, Adlerfarnflur unter einer Stromtrasse durch ein Waldgebiet, 25.05. u. 08.06.1999, 3%2& BF

Xysticus luctuosus (BLACKWALL, 1836)

östl. Besseringen, TK 6505/213, R 2544.850, H 5483.030, strukturreicher Kiefernwald mit Avenella-Grasflur und Heidekraut, 08.06.1999, 1% BF

Bei nur flüchtiger Betrachtung der Pedipalpen sind die % leicht mit dem im Saarland sehr häufigen Xysticus acerbus zu verwechseln! - Ob daher gelegentlich übersehen?

Xysticus luctator L. KOCH, 1870 = X. cambridgei (BLACKWALL, 1858)

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2544.810, H 5482.930, bodensaurer Eichen-Buchenwald, Altholzbestand, 11.05. 3% u. 25.05.1999, 2% BF

östl. Besseringen, TK 6505/213, R 2544.850, H 5483.030, strukturreicher Kiefernwald mit Avenella-Grasflur und Heidekraut, 25.05.1999, 1% BF

östl. Besseringen, TK 6505/223, R 2545.450, H 5482.530, Buchenwald ohne Krautschicht, Altholzbestand, 25.05.1999, 1% BF

Larinioides patagiatus (CLERCK, 1757)

nördl. Mettlach, TK 6405/431, R 2542.770, H 5485.620, Goldruten- u. Hochstaudensaum der Saar, 04.09.1999, 3%1& KF

Ich hielt die zahlreichen gekescherten Tiere vor Ort erstmal für Exemplare der Brückenspinne L. sclopetarius. Gesamthabitus und Opistosoma-Zeichnung, besonders der gefangenen &, die man bei der Brückenspinne häufiger sieht als die %, weckten bei mir jedoch im Verlauf der Exkursion schließlich leichte Zweifel, so daß ich Exemplare zur genitalmorphologischen Absicherung mitnahm.

Episinus maculipes CAVANNA, 1876

Die neuen Fundorte liegen im Saartal zwischen Mettlach/Saarland und Serrig/Rheinland-Pfalz:

nördl. Mettlach, TK 6405/431, R 2542.490, H 5485.400, Steilhang zur Saar mit Felsvorsprüngen und Blockschutt, ostexponiert, 18.07.1999, 2%1& KF

"Auf der Hütte" östl. Serrig, TK 6405/223, R 2544.650, H 5492.480, Steilhang zur Saar mit Felsen und Blockkrüppelwald, westexponiert, 11.07.1999 2%4&, 17.07.1999, 2& KF

Diese Art wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1991 an einem südexponierten, bewaldeten Steilhang östl. Freiburg festgestellt (KILCHLING 1994). Am 28.07.1996 gelang ein weiterer Fund am Remigiusberg bei Kusel (STAUDT 1997).

Die Art unterscheidet sich in Größe und Zeichnung deutlich von den beiden anderen Arten der Gattung (Episinus truncatus, E. angulatus) und ist schon im Gelände ohne weiteres anzusprechen. Auch das Stratum, in dem die Art jagt, ist mit ca. 1 - 2 m Höhe (Gebüsch, junge Ahorn, usw.) deutlich höher als die Bereiche ( 0 - 50 cm ), die von den beiden anderen Arten bevorzugt werden.

Echemus angustifrons (WESTRING, 1861)

Die neuen Fundorte an der Unteren Saar sind:

nördl. Mettlach/Saarland, TK 6405/431, R 2542.490, H 5485.400, Steilhang zur Saar mit Felsvorsprüngen und Blockschutt, ostexponiert, unter einem Stein, 18.07.1999, 1& HF

"Maunert" nördl. Taben-Rodt/Reg.bez. Trier, TK 6405/231, R 2542.680, H 5491.990, nordexponierte Blockschutthalde, 31.07.1999, 1& BF

Von dieser Art existiert wahrscheinlich lediglich ein Belegexemplar aus Deutschland, das sich im Naturhistorischen Museum Wien, in der Sammlung L. KOCH, befindet. Es handelt sich um 1% aus der Umgebung Nürnberg (GRIMM 1985). BÖSENBERG (1902) nennt sie für Baden-Württemberg, FÖRSTER & BERTKAU (1883) für Nordrhein-Westfalen. In diesem Jahrhundert sind keine weiteren Funde aus Deutschland bekannt geworden.

Oxyopes ssp.

Ludweiler/Warndt, locker verbuschte Sandrasenbrache, 2 juv. Tiere, KF

Talavera inopinata WUNDERLICH, 1993

Diese kleine Springspinne wurde erstmals 1986 von HARMS (1987, 1994) im südlichen Pfälzerwald ("Königsbruch" bei Schönau) gesammelt. Die korrekte Art-Ansprache der Tiere gelang jedoch erst Jahre später nach der Neubeschreibung der Art Talavera inopinata (nach Schweizer Material) durch WUNDERLICH (1993). Auch meine zahlreichen saarländischen Funde, bis dahin als Euophrys cf. aperta archiviert, konnten danach dieser neubeschriebenen Art zugeordnet werden (STAUDT 1996b). Inzwischen ist die Art auch für Luxemburg belegt (HERMANN 1998). Ebenso erwiesen sich die Funde von Euophrys aperta aus dem Truppenübungsgelände Baumholder/Landkreis Kusel (KLAPKAREK 1993), nahe der saarländischen Grenze, nach erneuter Überprüfung als zu T. inopinata gehörig (KLAPKAREK, in litt.).

Im Saarland wurde die Art mittlerweile an 59 Stellen gefunden (212% 104&) (Nachweiskarte im Anhang).

Araneus alsine (WALCKENAER, 1802)

Wedern, TK, R 2504.310, H 5491.100, sonniger Gebüschsaum vor einem kleinen Wäldchen am Rand der Wadrillaue, 22.08.1999, 1& KF

In meiner Sammlung/Datenbank gibt es aus dem Saarland lediglich noch eine weitere Meldung: östl. Niederlinxweiler, TK 6509/321, R 2585.610, H 5477.830, Naßwiese, 16.08.1991, 1% HF.

Dank:

Den Herren R. Porz u. Hess, sei für die Überlassung der Spinnen-Beifänge aus Barberfallenfängen gedankt, Peter Jäger, Mainz, für seine Hilfe bei der Bestimmung schwieriger Arten und Andreas Herrmann, Potsdam, Helmut Stumpf, Würzburg, sowie Nikolaj Klapkarek, Joachimsthal, für schriftliche Hinweise zu seltenen Arten.

5. Literaturverzeichnis

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ANHANG

Nachweiskarten (1x1 km-Rasterdarstellung, Gauß-Krüger-Raster) von Alopecosa trabalis, Atypus piceus, Entelecara flavipes, Neriene hammeni, Pityohyphantes phrygianus und Talavera inopinata

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