Während einer Begehung
im Niedgebiet konnte der Autor an zwei bisher nicht bekannten Stellen den
Blauroten Steinsamen nachweisen. Eine Fundstelle liegt im östlichen
Teil des Prallhang der Niedschleife. Am Oberhang steht hier der Trochitenkalk
oberflächlich an. Über den flachgründigen Rendzinen stockt
ein gut ausgeprägter Orchideen-Buchenwald, in dem am 10. Mai über
300 Orchis purpurea in Vollblüte waren. An einer lichten
Stelle (Foto unten) fanden sich auch einige Triebe von Lithospermum
p.-c., die leider nicht blüten. In der Niedschleife sind mit
diesem Fund mindestens 4 Vorkommen des Blauroten Steinsamens bekannt, die
sich über 4 Rasterfelder des Kartierung der Farn- und Blütenpflanzen
des Sarlandes erstrecken (6605/145, 6605/231, 6605/411).
Foto: Lebensraum
von Lithospermum in der Niedschleife
Eine größere
Überraschung war dagegen der Fund der Art in einem kleinen Nebentälchen
des Ihner Baches gegenüber des Sudelfelsenes (6605/412). Der Steinsame
wächst hier im Mantel und innerhalb eines Eichen-Elsbeeren-Buschwaldes
(Galio-Carpinetum / Lithospermo-Quercetum). Während die Pflanzen im
Buschwald alle steril waren, zeigten sie sich im Mantel zu den angrenzenden
Kalk-Halbtrockenrasen in schönster Blüte (Foto unten). Bei Begängen
der Lokalität 1995 und 1998 konnten hier noch keine Pflanzen des Steinsamens
nachgewiesen werden. Es ist zumindest anzunehmen, das das Vorkommen sich
seit dieser Zeit erheblich ausgedehnt hat, oder dass es sich um eine Neuansiedlung
handelt .
Neben den oben genannten
Fundstellen ist der Steinsame im deutschen Teil des Niedtals noch vom
Heiligenkopf bei Eimersdorf bekannt (6605/124)
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