Pyrola rotundifolia
Foto: Katja
Eberhard
|
Als Folge des Bergbaus
und der Eisenverhüttung sind im Saarland im Verlauf des letzten Jahrhunderts
zahlreiche große Halden mit Abraummaterial bzw. Schlacken entstanden,
die für die meisten heimischen Arten nur schwer besiedelbare Sonderstandorte
darstellen.
Unter den Baumarten
ist es fast ausschließlich die Sandbirke (Betula pendula),
die sich an den Haldenböschungen etablieren konnte und bei den Kräutern
erwies sich besonders das Kleine Wintergrün (Pyrola minor)
als echter Pionier bei der Neubesiedlung der Halden. Die Art ist zwar
in den meisten größeren Waldgebieten des Saarlandes vertreten,
die Bestände sind jedoch in der Regel nur wenige Quadratmeter groß
und liegen stark zersteut.
Anders auf den Halden: Hier kommt die Art heute so regelmäßig
und in großen Beständen vor, dass man sie als Charakterart
der Bergehalden bezeichnen kann.
Das Rundblättrige Wintergrün (Pyrola rotundifolia)
ist dagegen eine Art, die ursprünglich nur mit einer Handvoll Fundstellen
in den Muschelkalkgebieten des Saarlandes vorkam. Auch diese Art scheint
sich nun auf den Hinterlassenschaften des Bergbaus auszubreiten.
Auf einem alten Schlammweiher im Fischbachtal befindet sich z.B.
heute ein riesiger, mehrere Hektar großer Bestand der Art, der einen
Großteil des saarländischen Gesamtbestandes ausmachen dürfte
(Ein noch größerer Bestand befindet sich in einem Militärgelände
im Westsaarland).
|