Es
sollten zwei Jahre vergehen, bis der nächste Nachweis gelang: Am 18.
Juni 2009 wurden zwei adulte Tiere am Magerrasenhang nordwestl. der Rebenklamm
nördl. Reinheim gefunden.
Das
eine Tier, das sich durch seine dunklere Färbung als Männchen
auswies, hatte auf dem Blütenstand einer Margerite eine nicht bestimmte
kleine Hymenoptere erbeutet. Nachdem der Räuber die Überreste
seiner ausgesaugten Beute fallen gelassen hatte, fuhr sein Rüssel in
die Röhrenblüten seines Blumenansitzes, als wollte das - eigentlich
als rein zoophag geltende -Tier mit einem Schluck Nektar seine Mahlzeit
beschließen.
Die
Wanze erklomm schließlich die Zungenblüten ihrer Warte, um davon
zu fliegen. Wenige Meter entfernt wurde abermals ein männliches Exemplar,
ebenfalls auf einer Margerite, gefunden. Der Vergleich der Belegfotos läßt
freilich vermuten, dass es sich möglicherweise um dasselbe Tier gehandelt
hat.
Schließlich
wurde, keinen Steinwurf entfernt, ein ebenfalls adultes Exemplar auf dem
Blütenstand einer Skabiose entdeckt. Die eher gelbbraune Färbung
läßt hier auf ein Weibchen schließen. Auch dieses Tier
hielt nur magere Kost, einen millimetergroßen schwarzen Käfer,
in seinen Fängen.
Vielleicht
regen die geschilderten Beobachtungen auch heteropterologische Laien dazu
an, nach diesen interessanten und leicht kenntlichen Wanzen Ausschau zu
halten, denn es bedarf zu ihrer |
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_____________________________________________________________________________________________Ulf
Heseler
Literatur:
KALLENBORN H.G. (2006): Copium clavicorne (LINNAEUS, 1758),
eine Blütengallen induzierende Tingide, und weitere Ergänzungen
zur Wanzenfauna des Saarlandes (Insecta: Heteroptera).- Abh. der Delattinia
31: 79-87

WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2006): Wanzen, Band 1. Die
Tierwelt Deutschlands, 77. Teil. - Goecke & Evers, Keltern.

WACHMANN, E. (1989): Wanzen beobachten - kennenlernen. Neumann-Neudamm,
Melsungen.
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