Beim "Beine vertreten" anlässlich einer Geburtstagsfeier
im Gasthaus Spurk in Körprich bemerkte ich in den Pflasterfugen vor
der benachbarten Fahrschule eine kleine, kriechende Pflanze, die mich
an Peplis portula erinnerte. Da aber dieser Standort für die
feuchteliebende Peplis wohl eindeutig zu trocken ist, bequemte ich mich
schließlich, ging in die Hocke und sah mir die Pflanze genauer an.
Ohne Lupe war aber bei diesem winzigen Pflänzchen nicht wirklich
viel zu sehen. Der Milchsaft, der beim Ausreissen eines Triebes unmittelbar
austrat, war aber ein deutlicher Hinweis auf die Wolfsmilchgewächse,
so daß die anschließende Identifizierung zu Hause zu Euphorbia
humifusa kein Problem war.
Franz-Josef Weicherding, dem ich von dem Fund berichtete, belehrte mich,
dass diese kriechenden Wolfsmilchgewächse heute aus der Gattung Euphorbia
zur neuen Gattung Chamaesyce ausgegliedert wurden, und dass mindestens
vier Arten in Frage kommen, von denen allerdings im Saarland bisher nur
die Art Chamaesyce maculata nachgewiesen ist.
C. maculata wurde im Saarland bisher in den Meßtischblättern
(Topographische Karte 1:25000) 6407, 6505, 6608 (mehrfach), 6707, 6708
und 6709 nachgewiesen. Eine alte Meldung von P. Haffner aus Merzig ("Euphorbia
humifusa", SAUER 1993) bezieht sich ebenfalls auf C. maculata
(schriftl. Mitt. F.-J. Weicherding).
Und wie das Leben so spielt: Als
ich der Hobby-Botanikerin B. Dennemärker aus Schmelz-Hüttersdorf,
die mich auf meinen arachnologischen Exkursionen regelmäßig begleitet,
von dem Fund berichten wollte, entdeckte ich das Pflänzchen in großer
Zahl auch auf dem Bürgersteig vor deren Haus in der Rötelstrasse.
|