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26. Sept. 2008, Felsenspringer an den Hängen des Saartals bei Saarfels
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Aus den zahlreichen
Funden von Felsenspringern an den Felsstandorten des Nahe-Berglands in diesem
Frühjahr ergibt sich zwanglos, dass diese Tiergruppe auch im Saarland
vorkommen muss. Sichtungen undeterminierter Tiere vom Primsdurchbruch liegen
ja auch bereits vor (->Bericht).
Der jetzige Fund von Lepismachilis y-signata an einem sehr steilen Trockenhang bei Saarfels überraschte mich dann doch ein wenig. Die Tiere hielten sich im alten Blätterfilz von Trespenhorsten (Bromus erectus), die an dem Hang auf kleinen Ameisenhügeln wuchsen, auf. Steiniges Substrat war so gut wie nicht vorhanden. Obwohl der Hang auf den ersten Blick einen recht natürlichen Eindruck vermittelt (Bewuchs, Verbuschung usw.), erwies sich das Bodensubstrat bei genauerem Hinsehen als eher nicht autochton, sondern als aufgeschüttetes Feinmaterial mit einzelnen bauschuttartigen Beimengungen. Da sich weiter oberhalb ein kleiner "Steinbruch" befindet, der ebenfalls teilweise mit Fremdmaterial verfüllt ist, darf man wohl mit Recht davon ausgehen, dass auch der Hang anthropogenen Ursprungs ist. Dies erschwert natürlich die Bewertung des Fundorts. Sind die Tiere vielleicht nur eingeschleppt worden? Oder genügt ihnen doch bereits der geringe Anteil von Grobmaterial, wie er für die Muschelkalklandschaften des westlichen Saarlandes typisch ist, als Lebensraum? Oder gibt es bei dieser Artengruppe überhaupt gar keine ursächliche Bindung an steinige Lebensräume? |
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Foto:
Lepismachilis y-signata bei Saarfels |
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______________________________________________________________________________________________ A. Staudt |