Bis zur Mitte der 80er Jahre war die saarländische Heuschreckenfauna, abgesehen von wenigen Lokalbeiträgen (z.B. HEIDRICH 1960, RESCH 1960, DEMPEWOLFF 1964, GUTTMANN 1976, MEYER 1980, WEITZEL 1986), weitgehend unbekannt. Anlaß für eine saarlandweite Erfassung der Heuschrecken war die im Jahre 1988 begonnene Fortschreibung der „Kartierung besonders schutzwürdiger Biotope im Saarland“ (Biotopkartierung Saarland II). Hier bot sich die Gelegenheit, innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes, zumindest die aus Naturschutzsicht hochwertigen Lebensräume des Landes zu bereisen. Gerade dieser flächendeckende Ansatz ist für „realistische“ Verbreitungskarten von großer Bedeutung. Erstes Ergebnis der Kartierungen war die Vorstellung einer „Roten Liste der im Saarland gefährdeten Heuschreckenarten“ (DORDA et al. 1992). Nach Abschluß der Biotopkartierung wurde die saarlandweite Heuschreckenkartierung konsequent weitergeführt, um möglichst viele Lücken zu schließen. Vor allem im Rahmen von Planungen und Gutachten (z.B. Naturschutzgroßvorhaben des Bundes) wurden weitere intensive Erhebungen durchgeführt. Daneben wurde auf ehrenamtlicher Basis versucht, möglichst viele der noch vorhandenen Kenntnislücken zu schließen. Daß eine derartige Kartierung praktisch nie abgeschlossen ist, ergibt sich aus der Natur der Sache. Es braucht deshalb nicht besonders erwähnt zu werden, daß das vorliegende Werk sicherlich noch mancher Ergänzung bedarf. Dennoch scheint nach fast siebenjähriger intensiver Freilandarbeit die Zeit für eine Publikation der Daten reif. Der vorliegende Heuschreckenatlas ist als „Handwerkzeug“ für all diejenigen gedacht, die an der Erforschung der saarländischen Heuschreckenfauna interessiert sind. Er soll Anstoß für Kritik und natürlich auch für weitere Beobachtungen geben, die schließlich Vorkommen und Verbreitung der saarländischen Heuschreckenarten gegebenfalls besser interpretieren helfen. |