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Der Orchideen-Experte Peter
Steinfeld schreibt dazu: Thomas Schneider hat
folgende Detailinformationen zur Verbreitung der Art im Moseltal zusammengestellt: |
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Danach gab es lange
Jahre keine Meldungen aus dem lothringischen Moseltal. Das lag aber zum
großen Teil am fehlenden Interesse an der Feldbotanik im Frankreich
der 1970er und 1980er Jahre. Mittlerweile hat sich das grundlegend geändert.
In Lothringen gibt es heute viele aktive Feldbotaniker, so dass Limodorum
in den vergangenen 10 Jahren von folgenden Fundorte bekannt wurde (entlang
des Moseltals von Süden nach Norden): Das Verbreitungsbild
zeigt das selbe Muster wie bei vielen submediterranen oder submediterran-subatlantischen
Arten, die aus Lothringen bis zum Saarland und weiter nach Rheinland-Pfalz
vorkommen: An den saarländischen Fundstellen des Dingel wurden die Pflanze zuletzt in den 1980er Jahren beobachtet. Es gibt dann noch Richtung Trier eine alte Stelle an der ehemaligen Römerstraße bei Körrig, die seit den 1950er Jahren nicht mehr bestätigt wurde. Im Luxemburger Moseltal sind die Fundstellen an den Scheidköpfen bei Mertert seit langem bekannt, aber auch schon lange nicht mehr bestätigt worden. Im Sauertal und der Südeifel sind dann die letzen Vorkommen nach Norden, von denen die Fundstellen im Ralinger Röder seit über 100 Jahren erstaunlich stabil sind. Zudem noch in Luxemburg gegenüber Rosport, am Reschberg bei Olk und am Messen-Berg zwischen Möhn und Träg. |
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Was Orchis ustulata im westlichen Saarland betrifft, teilt P. Steinfeld folgendes mit: "Es gibt einen zweifelsfreien Herbarbeleg im Rheinischen Herbar in Bonn, gesammelt 1895 auf den Saarwiesen oberhalb Merzig (leg. Blick). Ich habe einen Fotobeleg angefertigt. Des weiteren findet sich in dem Manuskript von Pfarrer Schmitt (1850) ein Hinweis auf ein Vorkommen bei "Wallerfangen", sogar mit der Jahresangabe 1846. Ich vermute, dass die Art früher die Auwiesen der Saar besiedelte (es gibt mehrere Belege aus der unmittelbaren Umgebung Saarbrückens, von Güdingen über Arnual bis Völklingen). Orchis ustulata teilte sich diesen Standort mit Orchis coriophora, die ja auch aus den Saarwiesen angegeben wird (z.B. Rosbach 1880 und Schultz 1845) und von der auch Herbarbelege (s. Steinfeld Abh. Delattinia 31) existieren. Orchis ustulata kam wohl früher auch am Hammelsberg vor. Die genaue Fundstelle hatte ich aus dem Nachlass von Eduard Peitz - allerdings ohne Erfolg schon Ende der achtziger Jahre überprüft - es sollen ohnehin nur sehr wenige Pflanzen gewesen sein. Es gibt aber noch eine aktuelle Stelle auf dem gleichen Höhenzug - allerdings schon auf der lothringischen Seite. Abschließend noch der Hinweis, dass die Art früher auch bei Serrig im Grenzgebiet zu Rheinland-Pfalz vorgekommen ist (leg. Dewes 1910)." |
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Eva Schaller,
Saarburg, meldet den Wiederfund der Spinnen-Ragwurz, Ophrys sphegodes,
am Wolferskopf. |
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Auch
hier Hintergrundinformationen von P. Steinfeld:
"Zu Ophrys sphegodes ist zu sagen, dass die Art bereits
1935 am Wolferskopf (Mittelberg) von Haffner entdeckt wurde - es
existiert ein Herbarbeleg im Zentrum für Biodokumentation, den ich
selbst gesehen und fotografiert habe, darüber hinaus gibt es von Haffner
selbst eine alte Aufnahme in schwarzweiß. Die Art hielt sich am Wolferskopf bis 1985, um dann einem Ackerumbruch zum Opfer zu fallen. Von Haffner wurde früher auch hin und wieder mal ein Einzelexemplar am Gipsberg beobachtet. 1961 blühte nach Haffner auch ein Exemplar am Klausberg bei Montenach. Ophrys sphegodes kam auch noch bis Anfang der achtziger Jahre am Hammelsberg auf der lothringischen Seite vor. Ich selbst habe sie nicht mehr gesehen (Thomas Schneider aber noch). |
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Es existieren
von Haffner auch einige Aufnahmen aus den sechziger Jahren (auch eine Bastardpflanze
mit der Hummel). Die Population wurde übrigens schon in den dreißiger Jahren
entdeckt (Busch 1940). Im Südostsaarland gibt es ebenfalls die Spinnen-Ragwurz (seit Ende der neunziger Jahre bei Altheim bis max. 10 Expl., 2002 ein Exemplar bei Herbitzheim am Hanickel und seit einigen Jahren 1-2 Pflanzen bei Habkirchen an der Willersklamm). Diese drei Vorkommen sind meiner Meinung nach autochthon. Darüber hinaus gibt es ja die merkwürdige Population in der Badstube (seit Ende der neunziger Jahre), wo es alle Übergänge von Ophrys araneola bis Ophrys sphegodes gibt und diverse Bastarde mit Ophrys holoserica. Den natürlichen Status dieser Population stelle ich in Frage, zumal in den letzten Jahren auch noch Bastarde mit Pflanzen aus dem Ophrys fusca oder Ophrys lutea-Formenkreis aufgetaucht sind - also in der Badstube wurde mit Sicherheit rumgespielt und experimentiert. Bei Kirrberg (am Kalkofenhübel) findet sich seit einigen Jahren in einem kleinen Halbtrockenrasen unweit der Landstraße eine große Sphegodes-Population mit über 40 Pflanzen - auch eine kritische Sache? Abschließen sei noch erwähnt, dass die Spinne Anfang der achtziger Jahren bei Gersheim angepflanzt wurde und sich bis etwa Mitte der neunziger Jahre gehalten hat. Auch heute noch kann man hin und wieder einzelne Bastarde mit der Hummel-Ragwurz antreffen (Fotobelege vorhanden)". |
Th. Schneider ergänzt: "Die Art war sicherlich immer in der Region um Merzig vertreten. Haffners Aufzeichnungen geben Vorkommen am Gipsberg bei Merchingen und am Wolferskopf an. Zudem die genannten Stellen am Hammelsberg bei Apach (aber immer auf der franz. Seite) und am Klausberg bei Montenach. Am Hammelsberg habe ich bis ca. 1986 maximal 8 Pflanzen beobachtet. danach wurden die Kalk-Halbtrockenrasen nicht mehr wie früher jährlich abgeflämmt, die Grasnabe verfiltzte und die Art ist heute nicht mehr zu finden. Am Wolferskopf konnte ich selbst die Art noch in dem Bereich, in dem der Acker umgebrochen worden ist, beobachten". |
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