Peter Steinfeld schreibt
uns zum aktuellen Fund:
Die Fundstelle an der Hetscher Mühle geht bis auf das 19. Jahrhundert
zurück - entdeckt hat sie wohl Zuckerbäcker Schuhler aus Merzig.
Im Rheinischen Herbar in Bonn liegt auch ein entsprechender Beleg von
dort (-->Herbarbeleg
zeigen). Auf dem Etikett des Herbarbelegs steht als Fundort der "Gerlfanger
Wald". Wenn man sich die Karte ansieht, kann das eigentlich nur der
Ottenschlagwald sein (liegt zwischen Gerlfangen und der Hetscher Mühle).
Leider enthält die Schede kein Funddatum. Gesammelt hat die Pflanze
"Johann Schuhler" (Zuckerbäcker in Merzig).
Die ältesten Belege von Schuhler, die ich gesehen habe, wurden 1867
gesammelt, die letzten 1890/91. Danach keine mehr, vermutlich ist er Anfang
der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts verstorben. Es sprechen noch
einige andere Indizien dafür, so erwähnt F. Wirtgen (Ende der
Neunziger) in einem Artikel über Pflanzenfunde u.a. auch Schuhler
(mit der Angabe verstorben).
Also können wir davon ausgehen, dass die Pflanzen wohl vor 1891 gesammelt
wurden. Die Schede hat übrigens F. Wirtgen geschrieben (Schuhlers
Orignale waren zumeist kleine Zettel mit Bleistift gekritzelt).
Im Saargau hat vermutlich Pfarrer Schmitt (Dillingen) als erster
C. rubra gefunden: "Fickinger Wald" (Skript 1847).
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Im Südostsaarland habe ich seit knapp zwanzig Jahren keine Pflanze
mehr gesehen.
Die letzten Pflanzen blühten im Wald bei Fechingen (nördl. des
Wohngebietes Nachtweide), wo sie schon Ruppert und Freiberg gesammelt
haben (auch hier liegen Herbarbelege vor). Mitte der achtziger Jahre wurden
4 oder 5 Pflanzen ausgegraben, seitdem habe ich selbst dort nur noch ein
steriles Expl. gefunden - es könnten aber trotzdem noch weitere vorhanden
sein.
Vergeblich gesucht: am Schafeck bei Eschringen (Angabe Sauer aus den Siebzigern),
im Wald oberhalb Bebelsheim (auch hier noch in den Siebzigern, mittlerweile
waldbaulich verändert), im nördl. Sitterswald bei Blieskastel
(Angabe Wolff, Gelände waldbaulich verändert), Hochwald oberhalb
der Badstube (schon Kremp, aber später auch andere Beobachter - allerdings
nicht mehr seit den achtziger Jahren, obwohl das Gelände noch günstig
wäre), Wald oberhalb des Unterhofes bei Altheim (Angabe Trutzer aus
dem 19. Jahrhundert, in Frage kommende Stellen sind noch vorhanden), "Kleinblittersdorfer
Berg" (alte Angabe von F. Wirtgen mit Herbarbeleg), Gersheim oberhalb
des Gipsbruches (verbrieft noch in den Siebzigern, Pflanzen wurden geräubert).
Bei Ruppert (1938) finden sich noch weitere Hinweise, so "Wittersheim
u. Herbitzheim". Ein Wanderer hat mir auch mal glaubhaft versichert,
dass er vor vielen Jahren die Art im Wald oberhalb Bliesmengen-Bolchen
gesehen habe und Herr Eschenbaum hat mir versichert, dass in seiner Jugend
auch einige Pflanzen bei Böckweiler im südl. Zipfel des Hengsthochwaldes
gestanden haben.
Vermutlich war die Art früher im Bliesgau durchaus zerstreut in den
Kalkbuchenwäldern verbreitet.
Aktuell wächst die Art noch bei Grossblitterdorf am Battenberg (max.
15 Pflanzen), bei Schweyen am Kleinbirk (max. 20 Pflanzen, hier schon
vom alten Schultz angegeben!), in den Neunzigern auch noch im "Buchwäldchen"
oberhalb Contwig unmittelbar an der A8. Gesehen habe ich die Art auch
im lothringischen Grenzgebiet des Moselgaues im "Bois de Hufels"
(1994 etwa 10 Pflanzen).
Thomas Schneider kennt
im Ottenschlagwald in der Nähe der Hetschermühle seit ca. 1982
eine Fundstelle mit 1-10 Exemplare. Diese Stelle liegt ca. 340 m vom jetzigen
Fund entfernt im gleichen Waldgebiet. Auch am Wolferskopf konnte er 2006
wieder ein steriles Exemplar beobachten. Er schreibt weiter:
Auch im Köhlenbüsch (Moselgau bei Perl) gibt
es noch eine schöne Population, meist 3 - 8 blühende Pflanzen,
zuletzt im Jahr 2005 gesehen.
Im Huntinger
Wald (Bois de Hunting, 6504/321) hat vergangenes Jahr Herr Dierstein einige
Pflanzen gesehen.
Schon seit den
Stürmen von 1990 habe ich keine Pflanzen mehr im Rabüscheck/Oberstwald
und im Billig gesehen. Auch die Fundstellen im Atzbüsch und im westlichen
Köhlenbüsch konnte ich nicht mehr bestätigen.
Das gleiche gilt für die Fundstelle im Quellgebiet des Wolfsbaches
im Wolferskopfgebiet, hier zuletzt Anfang bis Mitte der 1990er Jahre steril.
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Link:
04. Juni 2002, Cephalanthera rubra auf dem Friedhof
"Neue Welt"
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