|
|
Arbeitskreis
SPINNEN u. WEBERKNECHTE |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ansprechpartner |
aktiver
Mitarbeiterstab |
|
Aloysius
Staudt
Reimsbacherstr. 40
66839 Schmelz
Tel.: 06887/5652
email: Aloys3@Yahoo.de
Exkursionen/Veranstaltungen:
praktisch an allen Wochenenden finden
Kartierungen im Saarland und den angrenzenden Gebieten statt, zu
denen Interessierte (in geringer Zahl) recht herzlich eingeladen
sind. Kontakt: e-mail
wichtiger
Link:
Arachnologische Gesellschaft e.V.
Nachweiskarten:
1 x 1 km - Rasterkartierung (Saarland)
|
Dr. Markus Monzel email
A. Staudt, Hobby-Arachnologe u. Botaniker
(links im Bild) bei einer naturkundlichen Führung
ZIELE
Ziel
der Kartierungen ist die Erforschung der südwestdeutschen Spinnenfauna
(mit Schwerpunkt Saarland) zur Beantwortung der beiden folgenden einfachen
Fragen:
1) Welche
Spinnenausstattung besitzen die saarländischen Lebensraumtypen
in den einzelnen Naturräumen?
2) Gibt es regionale Besonderheiten, und wenn ja, warum?
Ein Fernziel ist die Erstellung von Verbreitungskarten und (in ganz
ferner
Zukunft) eine "Spinnenfauna des Saarlandes". Erste Nachweiskarten
sind bereits erstellt (auf nebenstehenden Link klicken!)
|
|
|
|
aktuelle Publikationen:
Aloysius Staudt, Dieter Weber, Dietrich Nährig (2013):
Webspinnen (Arachnida, Araneae) aus Höhlen des Großherzogtums Luxemburg. - FERRANTIA 69, 115-157. (->PDF-Version)
Lavinia Schardt, Carsten Renker, Aloysius Staudt & Gerd Reder (2012):
Auf stetigem Vormarsch: Die aktuelle Verbreitung von Sceliphron curvatum (F. Smith, 1870) in Deutschland (Hymenoptera: Sphecidae). - Mainzer naturwiss. Archiv 49, 143-164.
STAUDT, A.
(2008): Checkliste der Webspinnen (Arachnida, Araneae) des Saarlandes.
2. Fassung. In [Hrsg.]: MINISTERIUM FUER UMWELT UND DELATTINIA (2008):
Rote Liste gefährdeter Pflanzen und Tiere des Saarlandes. -
Atlantenreihe Band 4, 571 S..
Etienne IORIO & Aloysius STAUDT (2007): Un aperçu
de la diversité arachnologique des pelouses calcaires de
la vallée du Rupt de Mad en Meurthe-et-Moselle (Arachnida,
Araneae). - Le bulletin d'Arthropoda n° 33, 34-49.
STAUDT, A., KREUELS, M. & E. HERMANN (2007): Spinnen
- araignées - Araneae. In: MEYER, M. & E. CARRIÈRE
[éditeurs] (2007) : Inventaire de la biodiversité
dans la forêt "Schnellert" (Commune de Berdorf).
- FERRANTIA 50, Musée national d'histoire naturelle, Luxembourg,
384 p..
STAUDT, A. (2006): Neue Funde der Kugelspinne Theridion hannoniae
DENIS, 1944, in Rheinland-Pfalz (Araneae: Theridiidae). - Fauna
Flora Rheinland-Pfalz 10: Heft 4, 2006, S.1383-1386. Landau.
STAUDT, A. (2004): Webspinnen – Araneida auf dem Gelände der ehemaligen Grube Reden. - Abh. DELATTINIA 30: 155 – 162.
STAUDT, A. (2003): Drei bemerkenswerte Spinnen aus Luxemburg:
Hylyphantes nigritus (SIMON, 1881), Synema globosum FABRICIUS, 1775
und Philodromus buxi SIMON, 1884. - Bull. Soc. Nat. luxemb. 104
(2003): 125-128.
STAUDT, A. (2003): Erste Freilandpopulationen von Theridion
hannoniae DENIS, 1944 in Deutschland (Araneae: Theridiidae). - Arachnol.
Mitt. 25: 42-44.
JÄGER, P., MALTEN, A. & A. STAUDT (2001): Spinnentiere.
In [Hrsg.]: LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ (2001):
Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz. Eine europäische
Kulturlandschaft. Bd. 2, Verlag Philipp von Zabern, Mainz.
THALER, K. & A. STAUDT (2001): Das Weibchen von Erigonoplus
justus (O.P.CAMBRIDGE, 1875) (Araneae: Linyphiidae). - Arachnol.
Mitt. 21: 32-37.
STAUDT, A. (2000): Neue und bemerkenswerte Spinnenfunde im
Saarland und angrenzenden Gebieten in den Jahren 1996-99. - Abh.
DELATTINIA 26: 5-22
JÄGER, P., STAUDT, A., SCHWARZ, B. & C. BUSSE (2000):
Spinnen (Arachnida: Araneae) von Weinbergen und Weinbergsbrachen
am Mittelrhein (Rheinland-Pfalz: Boppard, Oberwesel). - Arachnol.
Mitt. 19: 28-40.
|
Checkliste
Stand: Dezember 2001
|
|
|
|
|
|
Erster
Fund der Kugelspinne Steatoda triangulosa im
Saarland (17.062009) |
|
Foto: Steatoda
triangulosa, Weibchen, in Saarlouis-Picard
(-->Bericht
mit weiteren Details)
|
|
|
Neufunde
2008:
|
Bisher sah es so aus,
als würde Helophora insignis, eine Spinnenart
mit den wohl "männlichsten" Weibchen des ganzen Tierreichs,
einen großen Bogen um den Südwesten Deutschlands machen
(->Karte).
Am 26.08.2008 wurde sie aber dann doch in einem kleinen Feuchttälchen
(Vallée du Schafbach) bei Petite Rosselle entdeckt.
Da der Schafbach die Grenze bildet, ist es somit gleichzeitig ein
Nachweis für Lothringen und für das Saarland.
|
|
Foto: Helophora
insignis |
|
|
|
Neufunde
2007:
|
In den 50er Jahren des
vorigen Jahrhunderts wurde der Arachnologe Rudolf Braun auf eine
kleine Spinne, Dictyna civica, aufmerksam, die auffällige
Netze an Hausfassaden anlegt. Die daraufhin einsetzende Kartierung
ergab eine weite Verbreitung der Art in den Wärmegebieten Deutschlands.
Als nördlicher Arealrand konnte Bad Neuenahr ermittelt werden.
Danach geriet die Art wieder in Vergessenheit.
Erst Anfang des 21. Jahrhunderts machte sie wieder von sich reden.
Malerbetriebe
schlugen Alarm und eine harmlose Spinne wurde zum "Schädling"
erklärt.
Schließlich
musste sich sogar der Landtag
von Baden-Württemberg mit dem Spinnchen beschäftigen.
|
|
|
|
|
Verbreitung
von
Dictyna civica im Zeitraum 1900-1959
(alle Meldungen stammen aus den 1950er Jahren
= gelbe Fundpunkte) |
aktuell
bekannte Verbreitung von
Dictyna civica |
|
|
Auch
im Saarland ist die Art der Arachnologie lange Zeit entgangen. Nach
dem Erstfund im August 2007 am zentralen Kreisverkehr in Saarlouis
stellte sich sehr schnell heraus, dass sie im Saarland weit verbreitet
ist und vor allem im Saartal stellenweise ganze Straßenschluchten
besiedelt. Besonders sehenswert (natürlich nur für den Spinneninteressierten,
die Anwohner werden sich weniger freuen) ist z.B. die Herrenstraße
in Saarlouis-Roden. |
|
|
|
|
|
Foto:
Dictyna civica-Kolonie an einer Fassade in Diefflen/Saarland
Erste Nachweise
mit GoogleMaps: http://www.spiderling.de/civica/Dictyna_civica.htm
|
LITERATUR:
BILLAUDELLE, H. (1957): Zur Biologie der Mauerspinne Dictyna civica
(H. LUC.) (Dictynidae: Araneida). Z. angew. Entomol. 41: 475-512.
BRAUN, R. (1956b): Zur Spinnenfauna von Mainz und Umgebung, mit besonderer
Berücksichtigung des Gonsenheimer Waldes und Sandes. - Jb nass.
Ver. Naturkde 92: 50-79.
BRAUN, R. (1957): Die Spinnen des Rhein-Main-Gebietes und der Rheinpfalz.
- Jb.nass. Ver. Naturkde 93: 21-95.
HERTEL, R. (1968): Über das Auftreten der südeuropäischen
Spinne Dictyna civica (H.LUC.) in Dresden (Dictynidae, Araneida).
- Abh. Ber. Naturkundemus. Görlitz 44: 89-94, Leipzig.
HEINZ, M. (2001): Vorkommen und Biologie synanthroper Webspinnen (Araneae)
in Nordbaden. - Staatsexamensarbeit, Universität Heidelberg,
150 S. |
|
|
|
|
|
|
|
Neufunde
2005: |
|
|
|
|
|
03.02.2005:
Coriarachne depressa
Fund eines adulten Weibchens und zweier Männchen unter lockerer
Rinde einer abgestorbenen, aber noch stehenden Kiefer im Waldgebiet
'Heid' westl. Schmelz.
Der deutsche Name Wanzenspinne trifft vielleicht zu, wenn
man sich unter 'Wanze' eine Gastrodes-Larve vorstellt. Mein
erster Eindruck beim Umgang mit den Tieren war dagegen spontan:
"Riesenzecke"
|
|
Und
wieder sind es K. Schaubel und W. Hüther auf die
die einzigen beiden Funde der Art im benachbarten Rheinland-Pfalz
zurückgehen (MTB Zweibrücken - 50er Jahre, MTB Landstuhl
- 70er Jahre).
Auch für Luxemburg wurde die Art bei einem Inventarisierungsprojekt
des Musée national d'histoire naturelle (Urwaldprojekt
'Schnellert') erst einmal nachgewiesen [Spinnen: det. A. STAUDT].
|
|
|
|
|
|
15.01.2005:
Cryphoeca silvicola,
eine Spinne aus der Familie der Trichternetzspinnen (Agelenidae),
von der ja eine einzige Art, nämlich die Hauswinkelspinne Tegenaria
atrica, traurige Berühmheit erlangt hat, da sie gewöhnlich
in unseren Breiten die Ursache für so manche Arachnophobie
ist, und mit ihren Netzen vielen Hausfrauen ein Dorn im Auge ist.
Cryphoeca
ist jedoch nur max. 3 mm lang und kann wohl niemanden erschrecken.
Aus Rheinland-Pfalz liegen 2 Meldungen vor:
eine aus der Nähe von Trippstadt, wo sie der Höhlenforscher
Dieter Weber in einer Höhle gefunden hat, und eine aus
der Gegend von Otterberg nördl. Kaiserlautern, wo sie der Student
K. Schaubel in den 70er Jahren nachgewiesen hat.
|
(K. Schaubel,
siehe Literaturzitat, und Walter Hüther, dessen Aufsammlungen
im Lebenswerk des bedeutenden Arachnologen Rudolf Braun (Mainz)
dokumentiert sind, hat die arachnologische Forschung in unserer
Region wesentliche Beiträge zu verdanken.)
Literatur:
SCHAUBEL,
K. (1978): Beitrag zur Kenntnis der Spinnen im Raum Kaiserslautern.
- Staatsexamensarbeit Universität Kaiserslautern. 104 S..
BRAUN, R. (1957):
Die Spinnen des Rhein-Main-Gebietes und der Rheinpfalz. - Jb.nass.
Ver. Naturkde 93: 21-95.
|
|
|
06.
01. 2005, erster Nachweis von Simons Zitterspinne (Psilochorus
simoni) im Saarland |
|
Am 06. Jan.
2005 machte ich auf der Terrasse eines Wohngebäudes im Neubaugebiet
"Auf der Delt" in Saarlouis/Picard eine überraschende
Entdeckung. Nach Anheben des massiven Standbeins eines (im Moment
natürlich wenig genutzten) Sonnenschirms suchte eine langbeinige
Spinne das Weite. Mein erster Eindruck war, dass es sich wohl um
eine Zitterspinne handeln mußte. Der Hinterkörper war
jedoch für die beiden im Saarland vorkommenden Arten der Gattung
Pholcus extrem kurz.
Bei näherer Betrachtung mit der Lupe, das Tier war nämlich
winzig klein, zeigte sich jedoch, dass der Umriss
des Hinterleibs von der Seite betrachtet eher rundlich war und
die Spinnwarzen in auffälliger Weise der weiblichen Geschlechtsöffnung
angenähert waren. Mithin handelte es sich also auch um ein
ausgewachsenes Tier. Mit diesen Merkmalen ist bereits eine erste
Artdiagnose möglich: Psilochorus simoni
Ich kannte die Art bereits aus Aufsammlungen der Rheinland-pfälzisch-saarländischen
Höhlenforscher, für die ich gelegentlich die Spinnenfänge
bestimme. Insgesamt liegen jedoch kaum publizierte Nachweise der
Art vor. In der Nachweis-Datei der Arachnologischen Gesellschaft
sind lediglich 19 Meldungen für Deutschland erfaßt. Die
Art soll aus den Subtropen Amerikas stammen, was dann doch überrascht
angesichts der Fundumstände in Picard.
Verbreitungskarte Deutschland: http://www.spiderling.de.vu/Verbreitungskarten/species.php?name=PSISIM
Verbreitungskarte Großbritannien: http://www.searchnbn.net/
|
06. 01.
2005, erster Nachweis der Rindenspinne (Cetonana
laticeps) im Saarland |
|
Und wie es
der Zufall will, hatte ich noch eine weitere Spinne unter besagtem
Standbein eingesammelt, die sich ebenfalls als Erstfund fürs
Saarland erwies: Cetonana laticeps ist ebenso wie
Psilochorus eine nur selten gefundene Spinne. Die bekannten
Fundorte lassen jedoch eine deutliche Bevorzugung der südwestdeutschen
Wärme- und Trockengebiete (Mosel, Rheintal, Main- und Neckargebiet)
erkennen. Die nächstgelegenen Fundstellen sind der Rosenberg
bei Kobern (bei Koblenz) (leg. STAUDT) und Rockenhausen bei Kaiserslautern
(leg. TAUCHERT et al., BG Natur).
Verbreitungskarte
Deutschland: http://www.spiderling.de.vu/Verbreitungskarten/species.php?name=CETLAT
________________________________________________________________________________________
A. Staudt
|
|
|
Neufunde
2004:
|
|
|
02.12.2004:
Clubiona corticalis
war bisher für das Saarland noch nicht nachgewiesen, was sicherlich
nicht so sehr an ihrer Seltenheit, sondern an der spezifischen Lebensweise
dieser Art liegt.
Sie lebt an der Rinde von Bäumen und wird in der Regel nur
mit Baumstamm-Eklektoren gefangen, eine Methode, die ich bisher
im Saarland noch nicht eingesetzt habe.
In Eklektorenmaterial aus Luxemburg, das ich für das Naturkundemuseum
Luxemburg bestimmt habe, war die Art jedoch regelmäßig
vertreten.
Der erste saarländische Nachweis gelang nun bei stichprobenartigen
Untersuchungen der losen Borke toter, aber noch stehender Bäume
im Waldgebiet zwischen Schmelz und Lebach.
Die Borke muss trocken sein, feuchte Umgebung mögen die meisten
baumbewohnenden Spinnenarten nicht (->xerotherme Arten).
|
Nachdem dieses
Überwinterungsquartier einmal ausgemacht war, gelangen in der
Folgezeit regelmäßig weitere Funde der Clubiona
corticalis, die man aufgrund des charakteristischen Hinterleibsmusters
und ihrer Größe in jedem Stadium erkennen kann. Weitere
Sackspinnen, die regelmäßig unter Borke zu finden sind,
sind: Clubiona brevipes und eine große, noch
unbestimmte Clubiona, wahrscheinlich C. pallidula.
|
|
|
|
|
|
|
|
22.08.2004:
Ero tuberculata,
ein adultes Männchen in der Autobahnunterführung zw. Niederbexbach
und Altstadt (NSG). Aus Rheinland-Pfalz gibt es mit Ausnahme eines
Fundes von mir bei Bockenau (Nähe Bad Kreuznach) lediglich
Fundmeldungen aus den 50er Jahren von Rudolf BRAUN von Budenheim,
dem Gau-Algesheimer Kopf und dem Raunheimer Forst. Insgesamt sind
in der Datenbank der Arachnologischen Gesellschaft 30 Fund(raster)meldungen
der Art gespeichert.
(-->grosses Foto)
Literatur:
BRAUN, R. (1957): Die Spinnen des Rhein-Main-Gebietes und der
Rheinpfalz. - Jb.nass. Ver. Naturkde 93: 21-95. LEIST,
N. (1994): Zur Spinnenfauna zweier Binnendünen um Sandhausen bei
Heidelberg (Arachnida: Araneae). - Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege
Bad.-Württ. 80: 283-324.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
02.06.2004:
Oxyopes ramosus
(-->Foto),
ein adultes Weibchen bei Fürstenhausen (-->Foto)
an einer kleinen Sumpfstelle.
Das erste Mal war mir am 30.08.1999 bei Lauterbach im Warndt
am Rande einer kleinen Sandrasenstelle der Fang von 2 Jungtieren
aus der Gattung Oxyopes gelungen (STAUDT 2000). In
diesem Jahr klopfte ich im Frühjahr (16.04.2004) erneut 2 Jungtiere,
diesmal allerdings von Altseggen im Sumpfgelände der Bist vor
dem NSG "Eulenmühle". Die Hinterleibszeichnung
dieser Tiere (-->Foto)
entspricht genau der Zeichnung des jetzt bei Fürstenhausen
gefangenen ramosus-Weibchen.
Literatur:
STAUDT, A. (2000): Neue und bemerkenswerte Spinnenfunde im Saarland
und angrenzenden Gebieten in den Jahren 1996-99. - Abh. DELATTINIA
26: 5-22.
Neufunde
2003:
|
24.06.03:
Die derzeitige Trockenheit ermöglicht auch die Suche nach Spinnen
in den Verlandungsbereichen von Seen u. Teichen, die man normalerweise
nicht betreten kann. An der Teichanlage im Lambsbachtal westl.
Kirrberg fand ich heute 3 Kokons der kleinen Zwergradnetzspinne
Theridiosoma gemmosum
(L. KOCH, 1877)
sowie zahlreiche Jungtiere der großen
Springspinne Marpissa
radiata (GRUBE, 1859).
An
der Böschung des Waldweges am Auenrand auch einige Schläuche
der Tapezierspinne
Atypus.
Auch
an der zweiten Teichanlage, die ich an diesem Tag besuchte, dem
Teich in der Gehlwies
östl. Dudweiler, konnte ich einen Kokon von Theridiosoma
finden und auch dort jagten zahlreiche Jungtiere von Marpissa
radiata auf
den Seggen und Rohrkolben. Dies wirft natürlich die Frage auf,
ob diese Arten nun tatsächlich so selten sind wie es nach den
bundesdeutschen Verbreitungskarten (THE_GEM0.HTM,
MAR_RAD0.HTM)
den Anschein hat, oder ob die arachnologische Erforschung
dieses speziellen Lebensraums einfach noch aussteht.
Theridiosoma,
bzw. ein Kokon der Art, wurde im Saarland bereits von Friedrich
Koch, Neunkirchen/Kohlhof, vor einiger Zeit an einer Mardelle
bei Medelsheim beobachtet und fotographiert. Auf einer gemeinsamen
Exkursion dorthin konnten wir 2002 die Art allerdings nicht wiederfinden.
05.07.03:
Teich auf dem Gelände der ehemaligen Grube Maybach mit
dichtem Bestand des Schmalblättrigen Rohrkolbens und mit Teichsimse
(Typha angustifolia, Schoenoplectus lacustris); derzeit trockengefallen;
1 Kokon von Theridiosoma
15.07.03:
große Angelweiheranlage im Heinitzbachtal; nur schmaler, oft
unterbrochener Ufersaum aus Hochstauden und Seggen; an einer Stelle
bemerkte ich eine Marpissa radiata, die mich ihrerseits
beobachtete, und unmittelbar daneben befand sich ein Kokon von Theridiosoma.
|
|
|
In der Zeit
vom 04.04.03 bis 24.04.03 fing sich in einer Barberfalle,
die auf einem verfilzten Kalk-Magerrasen (Brachypodium-Stadium)
unterhalb des Menninger Sportplatzes aufgestellt ist, eine
kleine Baldachinspinne: Sydera
gracilis (MENGE, 1869).
Aus Rheinland-Pfalz
liegen mir 2 Fundmeldungen vor: aus den 1950er Jahren aus der Gegend
um Neustadt an der Weinstraße und aus den 70er Jahren
vom Bausenberg südlich Bonn. Deutschlandweit sind derzeit
24 Fundmeldungen in der Datenbank der Arachnologischen Gesellschaft
erfasst. Nachweiskarte: http://www.spiderling.de/arages/Verbreitungskarten/species.php?name=SYEGRA
Material:
1 f, leg. STAUDT, det. BLICK, Coll. BLICK
Literatur:
BRAUN,
R. (1956b): Zur Spinnenfauna von Mainz und Umgebung, mit besonderer
Berücksichtigung des Gonsenheimer Waldes und Sandes. - Jb nass.
Ver. Naturkde 92: 50-79.
CASEMIR,
H. (1975): Zur Spinnenfauna des Bausenberges (Brohltal, östliche
Vulkaneifel). - Beiträge Landespflege Rhld.-Pfalz, Beiheft, 4: 163-203.
|
|
Am
13. Februar 2003 erreichte mich eine Meldung (mit Bildnachweis)
der Höhlenkreuzspinne
Meta menardi
aus dem Saarland.
Herr
Alexander Lentes, Primsweiler, hatte bei einer Begehung eines Trinkwassertunnels
einige Tiere der Art beobachtet. Er schreibt: "Der Tunnel liegt
in St.
Ingbert-Sengscheid unter der A6 und ist etwa 120m lang. Dort wo
ich die Spinne gesehen habe gibt es mehrere davon an der Decke.
Das Klima im Einstiegsscacht war relativ warm und feucht."
Ich habe
schon diverse stillgelegte Eisenbahntunnels nach der Art abgesucht,
sie aber nie gefunden. Sie wurde aber bereits in einigen Höhlen
des Saarlandes nachgewiesen (WEBER 2001).
Literatur:
WEBER,
D. (2001): Die Höhlenfauna und -flora des Höhlenkatastergebietes
Rheinland-Pfalz/Saarland Teil 4. - Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde.
Heft 33, 1088 S., 1098 Abb..
|
|
Neufunde
2002:
Andreas Werno,
Nunkirchen, übergab mir auf der Jahresversammlung der DELATTINIA
einige Spinnen, die er in Haus und Garten in Nunkirchen eingefangen
hatte. Darunter war auch ein Neufund fürs Saarland:
Clubiona
caerulescens L. KOCH 1867
Die
männlichen Tiere dieser Art sind aufgrund ihrer sehr ungewöhnlichen
Tibia-Apophyse leicht zu bestimmen.
Aktuelle Nachweise
gibt es nur aus ca. 20 bundesdeutschen Meßtischblättern.
|
|
Am
20.09.2002 berichtete mir Winfried Borlinghaus, dass er in einem
Ludwigsburger Sukkulentenhaus (bei Stuttgart) eine cribellate Spinne
mit auffallend langen Borsten an den Vorderbeinen entdeckt habe.
Seiner Beschreibung nach konnte es sich nur um Uloborus plumipes
handeln, von der bekannt ist, dass sie sich in den letzten Jahren
in Gewächshäusern, Baumärkten und Gartencentern ausbreitet
(KLEIN et al. 1994, JÄGER 2000). Die Meldung war mir Anlass,
auch mal im Saarland an einer entsprechenden Örtlichkeit nachzuschauen.
Und tatsächlich: Im BAUHAUS in Dillingen entdeckte ich
am 27.09.2002 ohne langes Suchen in den großen Kandelaber-Wolfsmilchen
der Blumen- und Gartenabteilung 2 adulte Exemplare von Uloborus
plumipes
und zahlreiche Jungtiere, die wegen ihrer "Pinselbeine"
bereits in frühen Stadien leicht zu erkennen sind.
|
Foto:
W. Borlinghaus, 2002
Literatur:
JÄGER,
P. (2000):
Selten nachgewiesene Spinnenarten aus Deutschland (Arachnida: Araneae).
- Arachnol. Mitt. 19: 49-57.
Klein,
W., M. Stock & J. Wunderlich (1994): Zwei nach Deutschland eingeschleppte
Spinnenarten (Araneae) - Uloborus plumipes Lucas und Eperigone
eschatologica (Bishop) - als Gegenspieler der Weißen Fliege
im Geschützten Zierpflanzenbau?- Beitr. Araneol. 4.
|
Am 22.10.02
habe ich mich im HELA-Baumarkt am Röderberg in Saarlouis
umgeschaut und auch dort in der Blumenabteilung Uloborus pl.
gefunden. Die Spinne baut ihre Netze in alte Yucca-Stauden/Sträucher
(großwüchsige Sukkulenten sind keine im Angebot). Am
02.09.03 ein Tier im überdachten Außenbereich der Gartenabteilung.
Am 6.09.03
ein Tier an einem "Schwiegermuttersitz" im GLOBUS-GARTENCENTER
in Losheim. Offensichtlich mit einer Lieferung großer
Kugelkakteen eingeschleppt.
|
|
|
Am
Sonntag, den 2. Juni 2002, bei einem Besuch im NSG "Hammelsberg"
bei Perl an der Mosel klopfte ich eine kleine Baldachin-Spinne
von niedrigem Gebüsch, die sich zu Hause beim Bestimmen unter
dem Binokular als Hylyphantes
nigritus (SIMON)
erwies.
Die Art wird in der Literatur als feuchteliebend beschrieben, was
so gar nicht zum saarländisch/lothringischen Fundort, einem
exponierten Trockenrasen, passt. Dennoch, die Bestimmung erscheint
sicher, da die schraubenförmig gewundene Embolusspitze ausgesprochen
charakteristisch ist und nur bei den beiden Arten der Gattung Hylyphantes
vorkommt.
Ein Blick auf die gesamt-deutsche Verbreitungskarte HYL_NIG1.HTM
zeigt, dass es nur 2 weitere aktuelle Nachweise der Art gibt: aus
der Wahner Heide bei Köln und aus der Gegend von Lörrach
(Fundort aber im Elsass).
CANARD (1990) gibt in seinem Atlas für Westfrankreich eine
einzige Fundmeldung von DENIS (1938) aus Gouarec, Sainte-Brigitte,
an. In den Niederlanden kommt sie an 3 Stellen vor:
http://svw3.win.tue.nl/~ptutelae/SpiBenelux/
Am
Samstag, den 15. Juni 2002, entdeckte ich auch das Weibchen der Art
bei einer Aufsammlung im südlichen Luxemburg. Fundort ist die
alte Zillerei (Ziegelei) am Güterbahnhof von Bettembourg
(49°30'29.3''N/6°06'07.1''E).
|
|
|
Ein weiteres
Weibchen (leg. STAUDT, Coll. BLICK) fand sich in einer Aufsammlung
vom "Hiewelbierg" westl. Remich/ Luxembourg am
13. Juli 2002, einer schon vor langer Zeit aufgelassenen Gipsgrube
mit Wärmeliebendem Gebüsch und kleinflächigen Magerrasen.
Auch hier entspricht das Habitat den beiden anderen Fundorten: ein
sehr warmer Trockenstandort.
Quellen:
BLICK, T. (1999/2000
in Vorbereitung): Die Spinnen der Petite Camargue Alsacienne. -
unveröff. Bericht an Prof. Durrer, Univ. Basel. TK25
8311 Lörrach/BW
JÄGER, P. (1995): Faunistische Untersuchungen an Spinnen (Araneae)
der Wahner Heide (Nordrhein-Westfalen) mit Anmerkungen zur Biologie
und Taxonomie. Diplomarbeit Univ. Köln. 179 S. TK25
5108 Köln-Porz/NRW
DENIS, J.
(1938): Elements d'une faune arachnologique de Bretagne. Bull. Soc.
sci. Bretagne, 15: 52-80
CANARD,
A. (1990): Araignées et Scorpions de l'Ouest de la France:
catalogue et cartographie provisoire des espèces. Bull. soc.
sci Bretagne, 61:
|
|
|
Überraschung
des Jahres:
Mitte
des Jahres sprach mich der Bryologe Ulf Heseler aus St. Ingbert
an und berichtete, dass er in den Wäldern um St. Ingbert an
zahlreichen Stellen die Tapezierspinne Atypus bzw.
die Fangschläuche der Art beobachtet hat. Am 29. Juni 2002
konnten wir auf einer gemeinsamen Exkursion die Fundorte alle bestätigen
und fanden noch an zwei weiteren Stellen Atypus-Kolonien.
Es handelt
sich in allen Fällen um sonnenexponierte Wegböschungen
(meist westexponiert, seltener südexponiert) entlang von Waldwegen.
Die Wege verlaufen meist im Waldsaum am Rande von Wiesentälchen.
Die Böschungen sind sehr vegetationsarm und aus lockerem Sand.
Die
Schläuche sind außerordentlich gut getarnt und nur aus
unmittelbarer Nähe zu sehen, aber auch dann nur wenn man gezielt
danach sucht. Dennoch gibt es verräterische Anzeichen auf die
Kolonie, die bereits vom Weg aus zu bemerken sind: Die Tiere häufen
vor den Schlauchenden kleine "Abraumhalden" von frischem
Sand aus ihrer Röhre an, der durch seine hellere Färbung
gut zu erkennen ist.
Also: Sandhäufchen ohne die typische Röhrenöffnung
wie bei Sandwespen u. -bienen sollten unbedingt genauer in Augenschein
genommen werden!
Die Tapezierspinne
scheint nach unserem momentanen Eindruck in den Wäldern des
Naturraumes St. Ingberter Senke (wahrscheinlich auch im angrenzenden
Saarbrücken-Kirkeler-Wald) ausgesprochen häufig in den
entsprechenden Habitaten vorzukommen.
2003 habe ich
mich der Mühe unterzogen und die Schläuche ausgegraben:
Und schon wieder eine Überraschung. Die Tiere gehören
gar nicht zu Atypus piceus, die aus den Muschelkalkgebieten
bekannt ist, sondern zur Schwesternart Atypus affinis! (Bilder
zu den Habitaten -->Hier)
Abb. : Verbreitungskarte
der Tapezierspinne Atypus piceus mit den neuen Fundorten
in den Sandgebieten des Ostsaarlandes
Neufunde
2001:
Friedrich Koch, Neunkirchen-Kohlhof, brachte mir im Herbst 2000
ein Jungtier aus der Gattung Philodromus, das er in seiner Heimatgemeinde
unter Rinde gefunden hatte. Ich habe das Tier daraufhin bis zur
Adult-Häutung im Frühjahr in einem Terrarium gehalten.
Es handelt sich um Philodromus
margaritatus,
einer ausgesprochen selten gefundenen Art (aktuelle Meldungen liegen
nur aus 19 der 3006 deutschen Meßtischblätter vor http://www.spiderling.de.vu/Verbreitungskarten/species.php?name=PHIMAR).
Spinne
des Jahres 2004 ist die Grüne
Huschspinne Micrommata virescens http://arages.de/sdj/sdj_04.html.
Spinne
des Jahres 2003 ist die Große
Zitterspinne Pholcus phalangioides.
Spinne
des Jahres 2002 ist die Listspinne
Pisaura mirabilis.
Spinne
des Jahres 2001
ist die Wespenspinne Argiope
bruennichi. Die Art ist bekannt dafür,
dass sie einen beträchtlichen Heißhunger entwickelt,
wenn es darum geht die heimische Heuschreckenfauna zu dezimieren.
Sie macht dabei auch vor absoluten Raritäten nicht halt, wie
das Beispiel des einzigen deutschen Vorkommens der Großen
Schiefkopfschrecke Ruspolia nitidula im Bodenseegebiet
(Bestand ca. 700 Tiere) zeigt (TREIBER & ALBRECHT 1996). Tiere
dieser einzigarten Art werden genau so verspeist wie der Gemeine
Grashüpfer Chorthippus parallelus, da macht
Argiope keinen Unterschied. Auch ich habe schon beobachtet,
dass der
Wespenspinne selbst so große
Arten wie das Grüne Heupferd Tettigonia viridissima
ins Netz gehen. Wenn Sie sich nun fragen: "Was will die Spinne
denn mit einer solch vergleichsweise gigantischen Beute?" -
Ich sage Ihnen, Argiope kann mächtig zulegen!
Wie kommt
nun ein Neubürger (kein Neozoon, da die Art selbstständig
eingewandert ist), möglicherweise sogar ein gefährlicher
Prädator der heimischen Entomofauna, der sich momentan sogar
in einer Ausbreitungsphase befindet und in ganz Süddeutschland
keineswegs bestandsgefährdet ist, zu der Ehre "Spinne
des Jahres" zu sein?
Nach
den Überlegungen der Arachnologischen Gesellschaft soll diese
hübsche Webspinne, unabhängig von ihrer eigenen Bestandssituation,
stellvertretend für die große Schar der gefährdeten
Spinnarten, folgende Botschaft vermitteln:
Auch unter den Spinnen gibt
es Arten mit akuter Bestandsbedrohung.
Diese Botschaft mit einer real gefährdeten Art, z.B. einer
winzigen Kugelspinne, die man nur unter dem Mikroskop sehen kann
und wo der normale Naturfreund niemals die Chance hat, das Tier
lebend in seinem Umfeld zu beobachten, zu verknüpfen, erschien
uns wenig sinnvoll und der Sache des Artenschutzes nicht dienlich.
Wir haben uns daher entschlossen, ersatzweise eine auffällige
Spinne zu benennen. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich im
Nachhinein an der Resonanz aus der Bevölkerung gezeigt hat!
Historie
der Spinnenforschung im Saarland
Vielleicht kennen sie das: Sie laufen "querfeldein" durch
den Wald und sind bald über und über mit Spinngewebe überzogen.
Besonders unangenehm in Gesicht und Haaren. Oder Sie stiefeln durch
sumpfiges Gelände und nicht genug, dass sie heutzutage trotz
fester Kleidung ständig unangenehme Bekanntschaft mit Brennesseln
machen, da sind auch noch an jeder Ecke Spinnennetze mit meist großen,
fetten Spinnen, so dass sich unweigerlich Urängste melden und
der Bewegungsapparat vom Kleinhirn übernommen wird, das versucht
Spinnen abzuschütteln, die sich längst im hohen Gras in
Sicherheit gebracht haben.
Das also
war der Ausgangspunkt: Ich wollte einfach wissen, wie diese ekligen
Viehcher heißen, die dem Botaniker den Naturgenuß so
vermiesen können.
Als ich Ende
der 80iger Jahre damit begann Spinnen zu kartieren, war die saarländische
Spinnenfauna praktisch noch unbekannt. Nach dem derzeitigen Stand
der Literaturrecherche existieren lediglich 4 naturkundliche Abhandlungen,
die die Präsenz der Wespenspinne Argiope bruennichi
(GUTTMANN 1976,1979), der Speispinne Scytodes
thoracica (GETTMANN 1980), sowie des Großen Dornfingers
Cheiracanthium
punctorium (SCHICHTEL 1983) im
Saarland belegen (-->weitere
Informationen zum Dornfinger). Der berühmte Arachnologe
Rudolf BRAUN, Mainz, nennt in seinen zahlreichen Werken auch einige
(wenige) Spinnenarten die Walter HÜTHER in den 50-60iger Jahren
im südöstlichen Saarland, hauptsächlich aber bei
Zweibrücken/Pfalz, gesammelt hat.
Eine Diplomarbeit, an der Universität Saarbrücken gefertigt,
beschäftigt sich mit der Spinnenfauna des Großen Gebberges
bei Fechingen. Allerdings werden dort auch einige Spinnenarten aufgelistet,
die nach unserer heutigen Kenntnis im Saarland nicht zu erwarten
sind. Es handelt sich wahrscheinlich um Fehlbestimmungen, da in
allen Fällen große Verwechselungsgefahr mit ähnlichen,
aber im Saarland häufigeren Arten besteht.
Es war somit kein Wunder, dass mit jeder neuen Barberfallenuntersuchung,
bei der auch die Spinnen mitbestimmt wurden, die "Checkliste
der Spinnen des Saarlandes" in riesigen Schritten anwuchs.
Jetzt, nach über 10 Jahren und nachdem Barberfallen von über
300 Standorten ausgewertet wurden, darf pro neuer Barberfallenuntersuchung,
vorausgesetzt man plaziert die Fallen an möglichst ausgefallenen
Stellen, lediglich noch mit 1-3 neuen Arten gerechnet werden. Was
aber nicht heißen soll, dass Barberfallenuntersuchungen langweilig
geworden wären, weil damit keine neuen Arten mehr zu finden
sind. Ganz im Gegenteil: Interessant ist ja das Gesamtartenspektrum
an einem Standort (bei Spinnen bis zu 120 Arten!) und seine ökologische
Interpretation und Vergleich mit anderen Regionen Deutschlands -
und das bleibt allemal spannend.
Im Moment bevorzuge ich als Fangmethode Klopfschirm und Handfang.
Damit lassen sich zwar im Durchschnitt nur ca. 40 Arten an einer
Untersuchungsstelle nachweisen, der Aufwand ist jedoch deutlich
geringer und der Erkenntnisgewinn ein völlig anderer.
Projekte
2003
In diesem Frühsommer will ich, wie schon 2001 u. 2002, die
Talhänge
von Nahe, Mittelrhein
und Mosel
(eventuell auch Untere
Saar) nach extrem thermophilen Arten absuchen. Konkret geht's
um Heliophanus
tribulosus, Ballus
rufipes, Dipoena
erythropus u. Episinus
maculipes. 2002 habe ich noch Theridion
nigrovariegatum dazugenommen, die offenbar auch zu dieser
ökologischen Gruppe gehört.
|
|
|
Kartierungsstand
2001 |
|
|
|
Abb.
1: Lage der Barberfallenstandorte und sonstigen Sammelstellen der
saarländischen Spinnenerfassung 1988-2001 |
|
|
|
|
|
|
|
Abb.
2: Zahl der bisher nachgewiesenen Spinnenarten pro Meßtischblatt-Quadrant |
|
|
|
|
|
|
|
Quellen für die
Kartenerstellung:
Internet http://www.spiderling.de.vu/Verbreitungskarten/species.php?name=TALIN
BAUR, B., J. JOSHI, B. SCHMID, A. HÄNGGI, D. BORCARD, J. STARY,
A. PEDROLI-CHRISTEN, G.H. THOMMEN, H. LUKA, H.-P. RUSTERHOLZ, P.
OGGIER, S. LEDERGERBER & A. ERHARDT (1996): Variation in species
richness of plantes and diverse groups of invertebrates in three
calcareous grasslands of the Swiss Jura mountains. - Rev. Suisse
Zool. 103 (4): 801-833; Genève.
coll. bzw. Datenbank Andreas Malten, Dreieich/Hessen
coll. bzw. Datenbank Aloysius Staudt, Schmelz/Saarland
HÄNGGI,
A. & B. BAUR (1998): The effect of forest edge on ground-living
arthropods in a remnant of unfertilized calcareous grassland in
the Swiss Jura mountains. - Mitt. schweiz. entomol. Ges. 71: 343-354.
HARMS, K.-H. (1994): Ein Nachweis von Talavera inopinata in Deutschland
(Araneae: Salticidae). - Arachnol. Mitt. 8: 53.
HERMANN, E. (1998): Die Spinnen (Araneae) ausgewählter Halbtrockenrasen
im Osten Luxemburgs. - Bull. Soc. Nat. luxemb. 99 (1998): 189-199.
KLAPKAREK, N. (1993a): Vergleichende ökologische Untersuchungen
an der Spinnenfauna (Araneae) des Truppenübungsplatzes Baumholder
(Rheinland-Pfalz). - Diplomarbeit Univ. Bonn. 173 S.
STAUDT, A. (1996): Neue Funde der Springspinne Talavera inopinata
(Araneae: Salticidae) im Saarland. - Arachnol. Mitt. 11: 47-48.
STAUDT, A. (1997): Bericht zur Erfassung der Spinnen (Araneae) im
Rahmen des Naturschutzgroßvorhabens "Saar-Blies-Gau/Auf
der Lohe". - Unveröff. Gutachten i.A. des Zweckverbandes
"Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe". 53 S..
STAUDT, A.
(2000): Neue und bemerkenswerte Spinnenfunde im Saarland und angrenzenden
Gebieten in den Jahren 1996-99. - Abh. DELATTINIA Bd. 26: 5-21.
|
|
|
|